Wenn plötzlich Nikolaus in Dörfern im Kreis Segeberg an der Tür steht

Not macht erfinderisch, sagte sich etwa der Vorstand des Vogelschießenvereins Heidmühlen. Die Kinderweihnachtsfeiern am zweiten Advent im Sport- und Kulturheim für die kleinen Kinder und im Sprüttenhus für die großen hatten abgesagt werden müssen. Also ging der Verein den umgekehrten Weg. "Wir wollten die Kleinen nicht enttäuschen", sagte Vorsitzende Katja Müllenbach. So kamen in diesem Jahr der Nikolaus (Claas Maier-Gerhardt und Sebastian Dönges), Knecht Ruprecht (Erich Kröger) und der Engel (Anja Kröger) eben zu den Kindern. Sie zogen mit Trecker und festlich geschmückter Kutsche samt den Geschenken zu den Kleinen im Dorf. Kinder warteten schon auf Nikolaus: Im Ortsteil Rieshorn etwa wartete bereits der kleine Lukas Schneider an der Gartenpforte auf den Nikolaus und freute sich sehr über sein Geschenk. Überall wurde das Trio begeistert empfangen. Angst vor dem großen Mann im roten Anzug hatten die Kleinen nicht, waren doch oftmals neben den Eltern auch Oma und Opa dabei. Die größeren Kinder, die ja nicht mehr an den Weihnachtsmann glauben, erhielten ihr Geschenk von den Mitgliedern des Vorstandes. Auch Senioren beschenkt: Auch die Senioren wurden beschenkt, die sonst zur Gemeindeweihnachtsfeier (GeWeih) kommen. Acht Frauen hatten bunte Tüten zusammengestellt, jeweils mit einer selbst gezogenen Kerze, einer DVD mit Weihnachtsliedern, Leckereien, einem Weihnachtsbuch mit Grußworten von Bürgermeister und Pastor, weihnachtlichen Geschichten, Liedtexten, Weihnachtsrezepten und dem Jahresrückblick auf Plattdeutsch. Corona-Regeln für Dezember: Teil-Lockdown bleibt, Schleswig-Holstein hält an 10-Personen-Regel fest Corona-Liveblog: So ist die aktuelle Lage in Schleswig-Holstein An diesen Schulen und Kitas gibt es Corona-Fälle Weitere Informationen zum Coronavirus erhalten Sie auf unserer Themenseite. Die Feuerwehr Groß Niendorf erfreute 66 Kinder, die zuvor in der Wache jeweils einen Schuh hinterlassen hatten, mit Nikolaus-Überraschungen. Die Schuhe gab es zurück, gefüllt mit Klementinen, Süßem, einem Stundenplan und kindgerechten Informationen zur (Jugend-)Feuerwehr. Feuerwehr Groß Niendorf überraschte Kinder: Gruppenführerin Pauline Stöhr, Gerätewart Malte Holtmann und andere Brandschützer stellten die Schuhe an den Elternhäusern ab oder drückten sie Vätern und Müttern in die Hand. Mitinitiator Malte Holtmann hatte die Idee gehabt, die Einkäufe über die Kameradschaftskasse der Wehr zu bezahlen. Wehrführer Christian Stöhr nahm sie auf. "Außer dem Boßelturnier im Winter vor der Pandemie-Zeit hatten wir nichts aus der Kasse finanziert." Denn für die 46 Aktiven waren der Tag der offenen Tür, das Grillfest, Spieleabende und das Jahresabschluss-Essen ausgefallen. "Jetzt haben wir wenigstens unseren Kindern in der Gemeinde eine kleine Freude bereitet", sagte Malte Holtmann. Von Erich Kröger und Harald Becker