Wildpark Eekholt in Großenaspe hofft auf das dritte Lockdown-Ende

Die Wiederöffnung von Zoos und Wildparks ist zwar für den 1. März angekündigt, doch erst durch eine Landesverordnung wird die Ankündigung auch rechtsverbindlich. "Darauf warten wir nun jeden Tag", sagt Ute Kröger. Der Park ist rein privatwirtschaftlich organisiert, bekommt also außer der Corona-Hilfen keine staatlichen Gelder. Durch Spenden, Rücklagen und den großen Besucherzuspruch in den zwischenzeitlichen Öffnungen konnte die Einrichtung die Pandemie bisher noch gut überstehen. "Doch nun wird es Zeit, dass wir wieder öffnen können. Drei Schließungen gehen natürlich auch am Wildpark Eekholt nicht spurlos vorbei." Mit dem ersten Lockdown Mitte März 2020 musste der Wildpark erstmals schließen. Nach fünf Wochen, am 20. April, kam Umweltminister Jan Philipp Albrecht, um den Park wiederzueröffnen. Es war aber nur ein eingeschränktes Programm möglich. Die vielen Sonderveranstaltungen mussten abgesagt werden, die beliebten Falknervorführungen auf der Flugwiese fielen aus. "Nur in der Woche, wenn wenige Besucher im Park waren, konnten sie über den Holzzaun den Falknern zusehen", erinnert sich Ute Kröger. So würde es auch ab Montag wieder sein. Öffnung im Dezember war von kurzer Dauer: Im Herbst stiegen die Infizierten-Zahlen wieder an. Mit dem von der Ministerpräsidentenrunde verkündeten "Lockdown light" musste auch Eekholt wieder schließen, was damals auf viel Unverständnis stieß. Mit seinen 67 Hektar bietet der Park genügend Platz, um sich aus dem Wege zu gehen. Das sah auch die Landesregierung ein, und ließ die Öffnung Ende November nach vier Wochen wieder zu – aber nicht für lange. Mit der Verschärfung des Lockdowns Mitte Dezember waren die Tore wieder zu und sind es nun schon seit zwölf Wochen. Diese Zeit nutzte der Wildpark, um so manche Arbeit zu erledigen. Überall wird im Park zurzeit gehämmert, gestrichen, gebuddelt. Beispielsweise wird ein dritter Eingang geschaffen, "damit es keine Schlangen an den Kassen gibt", wie Ute Kröger sagt. Und eine große Baustelle ist zurzeit auch die Voliere der Seeadler. Sie bekommt ein neues Dach, einen neuen Teich, einen größeren Publikumsplatz. Die Erneuerung bot sich an, weil Seeadlerweibchen Anna im letzten Jahr im hohen Alter starb. Männchen Prinz sitzt nun vorübergehend in einer Voliere bei der Flugwiese. "Wir suchen ein neues Weibchen für ihn", so Ute Kröger. Tiere müssen unterhalten werden: In Kurzarbeit wurde bisher niemand der gut 40 Mitarbeitenden geschickt, denn auch wenn kein Publikum da ist, müssen die Tiere jeden Tag versorgt werden. Sie müssen sogar unterhalten werden, denn ohne Zuschauer ist ihnen langweilig. Falknerin Kirstin Höpner übt täglich mit ihren Greifvögeln und läuft regelmäßig mit Schleiereule, Uhu und Habicht durch den Park, um ihre Kollegen und Kolleginnen zu treffen. "Die Vögel müssen an den Menschen gewöhnt bleiben", sagt sie. "Sonst sind sie nachher scheu, wenn sie wieder vor Publikum fliegen sollen." Lesen Sie auch: Am Anfang stand ein Rotwildgehege Am kommenden Wochenende waren eigentlich die Wolfsnächte geplant. Die fallen nun aus. Ute Kröger und Wildpark-Geschäftsführer Wolf von Schenck haben ungewisser Aussichten ein Jahresprogramm mit vielen Sonderveranstaltungen an den Wochenenden ausgearbeitet. Mitte März sollen die Flugvorführungen der Falkner starten, Ostern ist wieder die beliebte Umweltrallye geplant. "Ob wir das wirklich anbieten können?" Ute Kröger ist skeptisch: "Ich glaube noch nicht daran."