Zimmerei Hamdorf in Fahrenkrug gewinnt VR-Förderpreis Handwerk

Beim seit über 65 Jahren bestehenden Handwerksbetrieb war lediglich bekannt geworden, dass dieser sich unter den ersten drei Preisträgern befindet soll. Freude und Überraschung waren groß, als Ingo Päschke als Mitglied des Vorstandes der Raiffeisenbank (Raiba) Leezen in Fahrenkrug erschien und die Auszeichnung im Gepäck hatte. Den Gewinnerpreis überreichte Päschke an den Seniorchef Hans-Heinrich und dessen Sohn, Zimmermeister Daniel Hamdorf. Der zweite Preis (5000 Euro) war an den Landbäcker in Borgsum, der dritte (3000 Euro) an die Baugesellschaft Schütt und Sohn in Lübeck verliehen worden. Prozessmanagerin wirkt führend mit: Das Fahrenkruger Unternehmen wurde unter anderem für seine Leistungen im Bereich der Digitalisierung, beispielsweise bei der Produktion und der Einführung eines Prozessmanagements sowie für sein Ressourcen-Management und seine Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Dabei habe Mitarbeiterin Rabea Harnisch (29) als Prozessmanagerin führend mitgewirkt, hob Geschäftsführer Daniel Hamdorf hervor. Videobotschaft von Minister Buchholz: Den VR-Förderpreis haben die Volksbanken Raiffeisenbanken in Schleswig-Holstein in Kooperation mit der Handwerkskammer zum 19. Mal verliehen. Schirmherr des Preises ist Wirtschaftsminister Bernd Buchholz. Er bedauerte, wegen Corona den Preis nicht persönlich übergeben zu können. Der Minister dankte den VR-Banken in einer Videobotschaft dafür, "mit dem Förderpreis eine Plattform geschaffen zu haben, die das schleswig-Holsteinische Handwerk in all seinen innovativen und interessanten Ausprägungen präsentiert". Handwerk des Landes "modern, innovativ und kreativ": Der VR-Förderpreis Handwerk und die zahlreichen Bewerbungen zeigten, wie modern, innovativ und kreativ das schleswig-holsteinische Handwerk sei. Das sei gerade in einem Jahr wie 2020 besonders wichtig, betonte der Minister. Er sagte einen Besuch im Betrieb Hamdorf für das nächste Jahr zu. Auch Jörn Arp, Präsident der Handwerkskammer Schleswig-Holstein, freute sich über die hohe Zahl an Bewerbungen, die auch qualitativ überzeugt hätten. "Hier wird gezeigt, wie modern aber auch traditionsbewusst im Handwerk gearbeitet wird. Das Handwerk beweist auch in der aktuellen Krise mal wieder seine Festigkeit." Firma mit 60 Beschäftigten: Als eine der führenden Zimmereien im norddeutschen Raum beschäftigt die Firma Hamdorf Holzbau GmbH in der Segeberger Straße 51 mittlerweile 60 Mitarbeiter (davon 40 gewerblich) und elf Lehrlinge. Die Leistungspalette umfasst vor allem Holzrahmenbauelemente, Holzbau Innenausbau, Dacheindeckung und Fassadenbau. Die Produktionsfläche beträgt 3500 Quadratmeter. Durch den Neubau einer dritten Halle konnte das Unternehmen die Arbeitsweise deutlich effektiver gestalten und die Vorfertigung weiter rationalisieren. Bereits in der Fertigung können der Einbau von Fenstern und Haustüren sowie die Vorinstallation für die Gewerke Elektro und Heizung/Sanitär vorgenommen werden. Die Modernisierung der Betriebsstätte wurde von der EU mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung mitfinanziert. Gegründet wurde der Betrieb 1950 von Franz Hamdorf. Vor einem Jahr übergab dessen Sohn Hans-Heinrich Hamdorf die Zimmerei an die Söhne Daniel und Felix Hamdorf. Die gelernten Zimmermeister führen den Betrieb als Geschäftsführer gemeinsam.