Dass auch Menschen mit Elektrorollstühlen mit einem Gewicht von bis zu 300 Kilogramm die im Fahrplan gekennzeichnet Lint-Züge der AKN nutzen können, war eine der positiven Nachrichten, die AKN-Chef Seyp vermelden konnte. Dass die neuen Züge allerdings keine Toiletten haben, wurde heftig kritisiert. „Wenn die S-Bahn der Linie 21 voraussichtlich im Jahre 2025 ihren Betrieb von Hamburg bis Kaltenkirchen aufnimmt, werden die Lint-Züge mit behindertengerechten Toiletten nachgerüstet,“ versprach Seyb.
Fahrzüge in Wrist
Begrüßt wurde auch, dass es im Bahnhof Wrist, der für viele Menschen aus der Region genutzt wird, um nach Hamburg oder Kiel zu fahren, seit etwa zwei Jahren Aufzüge zu den Bahnsteigen gibt. Dadurch können Rollstuhlfahrer und Fahrgäste mit eingeschränkter Mobilität die Bahnsteige besser erreichen können.
Dass allerdings die Tarifgrenze des HVV nach wie vor am Bahnhof Dauenhof im Kreis Pinneberg endet, wurde von mehreren Teilnehmern des Forums bemängelt. „Das bedeutet für Reisende, die regelmäßig von Wrist Richtung Hamburg fahren eine Verteuerung von Monatskarten mehr als 100 Euro“, kritisierte Ludwig Reese aus Wiemersdorf. „Günstig wäre es, die Tarifgrenze bis Brokstedt auszuweiten, dann würden zahlreiche Autofahrer, die in Brokstedt und Wrist „Park and Ride“ nutzen, in den Genuss günstigerer Zeit- und Einzelkarten kommen, was sicherlich zu Fahrgaststeigerungen führen würde“, vermutet Reese.
HVV endet in Dauenhof
Besonders deutlich wird das Dilemma mit der Tarifgrenze an der HVV-Monatskarte, die zwischen 9 Uhr und 16 Uhr und nach 18 Uhr sowie sonn- und feiertags ganztägig gilt, auch Seniorenkarte genannt. Sie kostet 106,10 Euro. Im SH-Tarif kostet eine solche Zeitkarte 247 Euro, also mehr als das Doppelte. Regio-Chef Reh bedauert das Tarifgrenzenproblem, aber solange die politischen Entscheider – das sind vor allem die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein – sich da nicht einigen würden, bleibe es wie es ist.
Bemängelt wurde auch, dass bei der AKN der letzte Zug werktags bereits ab Hamburg um 22.36 Uhr nach Bad Bramstedt fährt sowie sonnabends und sonntags um 24 Uhr. Dagegen laufen die Verbindungen nach Kaltenkirchen bis weit in Nacht hinein. Hier konnte Wolfgang Seyb den Teilnehmern keine Hoffnung auf Abhilfe machen, denn die Zugleistungen würden vom Land so bestellt.
Fahrkartenautomaten zu kompliziert
Mit Fahrkartenautomaten wird bekanntlich nicht jeder fertig. Um diesem Übel abzuhelfen, bietet die AKN Schulungen für Senioren an. Der Bad Bramstedter Seniorenbeirat will das gerne annehmen und einen Termin mit der AKN abstimmen. Bahnfachmann Ludwig Reese will zudem eine Rundfahrt auf den Strecken der AKN und der DB anbieten. „Das hat den Vorteil, dass man alle Automatentypen kennenlernt“, so Reese.
Bemängelt wurde von den Forumsteilnehmern, dass die Deutsche Bahn bei Störungen im Betriebsablauf oftmals unzureichend informiert. Reh konnte da wenig Hoffnung auf Besserung machen. Die Bahn habe großen Nachholbedarf beim Instandsetzen ihres Schienennetzes.
Weitere Nachrichten aus dem Kreis Segeberg lesen Sie hier.