Die Alleinerziehende
Die Lübeckerin Alina Müller (30) hat einen Traum: Sie möchte Erzieherin werden. Doch das ist schwerer als gedacht. Denn bisher hat die alleinerziehende Mutter einer achtjährigen Tochter und eines sechsjährigen Sohnes noch nicht gearbeitet. Nach der Fachhochschulreife ging sie erst einmal der Liebe wegen nach Aserbaidschan und Armenien. Als sie nach vier Jahren zurückkehrte, kümmerte sie sich ein paar Jahre nur um ihre Kinder. „Einen Job zu finden, war schwer, da ich keine beruflichen Erfahrungen habe“, erzählt sie. Durch Zufall erfährt sie, dass im städtischen Kindergarten ihres Sohnes FSJler gesucht werden. „Da ich dafür zu alt bin, wurde mir der Bundesfreiwilligendienst empfohlen.“
Seit August 2020 ist Alina Müller nun als Hilfe in der Kita dabei – und hat keinen Tag bereut. „Ich kann jetzt komplett in den Beruf eintauchen, kann sehen, ob es tatsächlich mein Traum ist, und mir Gedanken machen, wie ich später Beruf und Familie unter einen Hut bekomme.“ Ihr Freiwilligendienst beträgt 30 Stunden in der Woche, damit sie nebenbei noch als Aushilfe in einer Bäckerei arbeiten kann. „Dass es eine Teilzeit-Lösung gibt, ist klasse.“ Nach fünf Monaten weiß sie jetzt genau: „Ich fange eine Ausbildung als Erzieherin an.“ Von Vorteil ist da nicht nur ihr BFD-Jahr. Auch ihre Sprachbegabung könnte das sein. Alina Müller, die eine russische Mutter hat, spricht Russisch, Türkisch und auch die aserbaidschanische Sprache.