Allein der böse Anschein, dass er seinem jüngeren Bruder Schützenhilfe bei dessen Beförderung geleistet haben könnte, kratzt an Günthers Schwiegersohn-Image.
Dabei ist diesmal – anders als im Fall seines Onkels, für den Günther persönlich zum Telefon griff – von einer direkten Einflussnahme gar keine Rede. Vielmehr liegt die Vermutung nahe, dass der CDU-Mann Tobias Rischer aufgrund seiner Tätigkeiten für die CDU-Landtagspräsidenten Torsten Geerdts und Klaus Schlie ohnehin über mächtige Fürsprecher verfügte. Man darf vielleicht von einer gewissen Verbrüderung sprechen.
Verantwortung liegt auch bei Schlie
Zur Wahrheit gehört auch: Rischer galt und gilt im Landeshaus einfach als guter Mann. Ob er auch der Beste für seinen Job ist, wie es das Beamtenrecht nach dem Prinzip der Bestenauslese vorschreibt, bleibt aber leider offen, weil andere Bewerber gar nicht erst eingeladen wurden. Der Landtagspräsident kann deshalb poltern, soviel er will. Über die Kritik an der Personalentscheidung darf er sich nicht wundern. Schlie hat mit seiner Art, Schlüsselpositionen zu besetzen, nicht nur dem Vize-Direktor einen Bärendienst erwiesen. Er bringt auch den Ministerpräsidenten in Not. Der muss damit leben, dass angesichts seiner wachsenden auch bundespolitischen Bedeutung bei ihm ganz genau hingeschaut wird.