Sein Amtsnachfolger und Genosse Ulf Kämpfer dreht das Rad nun wieder zurück. Und gesteht damit indirekt ein, dass der Verkauf ein Fehler war. Die Hoffnung trog, dass das freie Spiel der Finanzkräfte auf dem privaten Wohnungsmarkt die Schwachen bei ihrer Suche nach bezahlbaren Wohnraum nicht ins Abseits schieben würde. Realistisch betrachtet wird allerdings auch die neue Kiwog keine preiswerten Wohnungen aus dem Hut zaubern, jedenfalls nicht so schnell und so viele, wie wir uns das wünschen. Sinn macht ihre Gründung trotzdem.
Das allerdings nur langfristig. Es wird einige Jahre dauern, bis die neue Gesellschaft städtische Grundstücke (mit Partnern) bebaut, geeignete Wohnungen gefunden und sie hergerichtet oder „Schrottimmobilien“ wieder in Stand gesetzt hat. Aber: Die jüngste städtische Tochter hat den Vorteil, dass sie unternehmerisch handeln kann, ihre Entscheidungen nicht mühsam durch die politischen Gremien bringen muss. Das könnte sie zu einem flexiblen, ernst zu nehmenden Partner der Wohnungswirtschaft machen. Voraussetzung dafür: Ein Geschäftsführer mit Weitsicht, Sachkenntnis und sozialer Verantwortung. Und eine Verwaltung, die ihrer Tochter dafür auch Spielräume lässt.