Das Angebot auf den größeren Bühnen zur Kieler Woche 2019, löblicherweise kostenlos bis auf das von „Gewaltig leise“, bot diesmal weder internationales Flair noch die ganz großen Namen, die in der Vergangenheit aufhorchen ließen.
Zwei Lücken im Programm der Hörnbühne schürten vor ein paar Wochen noch Hoffnung auf ein nachnominiertes Großkaliber. Doch mögen Tokio Hotel noch immer treue oder eventuell sogar neue Fans haben, die Glanzzeiten des Magdeburger Quartetts mit ausverkauften Arenen liegen lange zurück. Tom Kaulitz und Co. spielen heute eher in mittelgroßen Clubs, und der Gitarrist bevölkert mit seiner Gattin in spe, Supermodel Heidi Klum, eher die Klatschspalten.
Der zweite Nachzügler, Ferris Hilton alias Ferris MC, hat sich vor Kurzem aus der erfolgreichen Hamburger Hip-Hop-Electropunk-Formation Deichkind verabschiedet und liefert an der Hörn lediglich ein DJ-Set.
Top-Acts aus Deutschland, englische Pop-Newcomer, keine Stars
Diesjährige Top-Acts wie Johannes Oerding, Cassandra Steen, Michael Schulte, Antilopen Gang, Mia., Kool Savas, Romano, Axel Prahl, Y’akoto oder Laith Al-Deen stammen sämtlich aus deutschen Landen.
Wird’s mal ausländisch, waren – fraglos vielversprechende – englische Pop-Newcomer am Start: Kelvin Jones, Declan J Donovan, Tom Gregory, Jonas Blue. Aber eben keine Stars vom Schlage Amy Macdonald (2017), Anastacia (2015), Mike & The Mechanics (2014), Bob Geldof (2012), Human League (2011), Milow (2010), Level 42 und Foreigner (beide 2009), Bad Religion (2008), Simple Minds (2006) oder Pretenders (2003).
Kieler Woche braucht ein ebenbürtiges Musikprogramm
Ob nun finanziell motiviert oder abhängig von Tourplänen – die Gründe mögen vielfältig und triftig sein. Und natürlich braucht es nicht zwingend internationale Top-Acts, wenn die hiesigen zuverlässig die Massen mobilisieren. Doch Musik ist längst ein zentrales Element der Kieler Woche, und so steht dem größten Segelereignis der Welt auch ein ebenbürtiges Musikprogramm gut zu Gesicht.
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