Doch, Vorsicht: Das gigantische Zahlenwerk der Landespolizei ist trügerisch, und die schönen Balkendiagramme sind bestenfalls ein Indikator für Entwicklungen. Mehr aber auch nicht. Außer Frage steht, dass die Polizei 2017 hervorragende Arbeit geleistet hat. Ihrem unermüdlichen Einsatz ist es zu verdanken, dass die Zahl der Wohnungseinbrüche um 30 Prozent eingebrochen ist. Dafür darf sie sich ebenso feiern lassen wie für die vielen Fahndungserfolge im Kampf gegen Computerbetrug oder Rauschgiftkriminalität. Die Krux ist nur: Die Beamten können nur die Fälle bearbeiten, von denen sie Kenntnis bekommen. Wer das Zahlenwerk also für ein Abbild der Realität hält, liegt falsch. Von methodischen Schwachstellen ganz zu schweigen: Es ist absolut unverständlich, weshalb Landes- und Bundespolitik noch immer keine Kriterien auf den Weg gebracht haben, die gesellschaftlich emotional diskutierte Kriminalität von Zuwanderern statistisch klar erfassen und einordnen. So lange dies nicht geschieht, darf man sich über wirre Interpretationen zur Ausländerkriminalität nicht wundern. Unterm Strich: Die Polizeistatistik 2017 ist kein Grund zum Jubilieren, zumal ein weiteres Kriterium unberücksichtigt bleibt: das Sicherheitsgefühl der Schleswig-Holsteiner.