Umso erstaunlicher, dass Schwentinental schon davor zurückschreckt, sich an einem Gutachten zu beteiligen, zumal es für die Stadt keinerlei Verbindlichkeiten nach sich zieht. Selbst wenn Gutachter feststellen, dass am Schwentinentaler Ufer des Flusses drei neue Rastplätze inklusive Komposttoiletten geschaffen werden sollten, liegt die Entscheidung über die empfohlenen Maßnahmen allein bei den städtischen Gremien.
Es ist berechtigt, dass der eine oder andere Stadtvertreter aufhorcht, wenn ausgerechnet aus der Tourismusförderung ein Vorstoß kommt, der umweltfreundlich sein soll. Solche Vorschläge kritisch zu prüfen, ist die Pflicht der Politiker. Doch dafür brauchen sie Zeit. Die wurde ihnen aber unnötig genommen, weil die Verwaltung dem Umweltausschuss erst im April die Absage mitteilte.
1500 Euro – diese Summe gibt die Stadt jährlich etwa für die Empfänge zu Neujahr und dem Volkstrauertag aus. Es wäre nicht verschwenderisch gewesen, mit einem kurzfristigen Beschluss der Stadtvertretung noch auf den Zug aufzuspringen. Nun ist er abgefahren, und Schwentinental wird zusehen, wie es in anderen Kommunen vorangeht. Für die Stadt Schwentinental, die sich nach dem Fluss benannte, ein fragwürdiges Signal.