Bei den einen: Jubel darüber, dass mit dem großen Tschechen einer ihrer Stars von gestern Teil des Weges in die Zukunft werden soll, den der THW eingeschlagen hat. Bei den anderen: Skepsis. Wie solle ein Berufsanfänger im kommenden Jahr die Nachfolge des Erfolgstrainers Gislason antreten? Ruhe bewahren! Gewiss, Jicha ist einerseits eine Legende, Welthandballer, Titelsammler, THW-Kapitän mit der Aura eines Siegers. Als Trainer ist er Anfänger, soll von Gislason lernen. Nicht jeder Weltstar auf dem Feld wird automatisch ein großer Trainer. Wie war das noch mit Lothar Matthäus? Garantien gibt es selbstverständlich keine. Und ja, das Risiko, das der deutsche Rekordmeister eingeht, ist gewaltig. Aber: Jicha ist kein Matthäus, hat das Spiel mit jeder Pore durchdrungen, war schon als Aktiver intelligenter, verlängerter Arm des Trainers, und er hat vor allem eines: viel Empathie. Der 35-Jährige wird sich an seiner Arbeit und langfristig an Erfolgen messen lassen müssen. Damit geht es ihm wie den derzeit so heiß in der Diskussion stehenden „jungen Trainern“ in der Fußball-Bundesliga. Am Anfang eines Erfolgsmärchens stehen immer die Visionen von Vereinsverantwortlichen und der Glaube an die Fähigkeiten. Ich fange hier und jetzt einfach mal damit an: Das Risiko lohnt sich!