Um dem sich abzeichnenden Lehrermangel zu begegnen, entwickelte das Expertenteam ein ganzes Bündel an großen und kleinen Maßnahmen. Eine angemessene Bezahlung gehört zur Motivation von Arbeitnehmern dazu, zweifellos gerade für Grundschullehrer.
Vor dem Hintergrund aber, dass auffallend viele Pädagogen einen Burnout erleiden, ist auch die Verbesserung des Arbeitsumfeldes nötig. Pädagogischer Nachwuchs will umworben sein, die Ausbildung ist zu verbessern und berufliche Laufbahnen dringend zu flexibilisieren. Wer sagt, dass nicht Quereinsteiger die besseren Lehrer sein können?
Schade, dass sich Prien einen Seitenhieb auf die Vorgängerregierung nicht verkneifen konnte. Das Thema „Lehrkräftegewinnung“ stehe für sie deshalb auf der abzuarbeitenden Liste ganz oben, weil ihm die Vorgängerregierung zu wenig Bedeutung beigemessen habe. Dabei ist der Wahlkampf längst vorbei und Faulheit wirklich das allerletzte, was man Priens Vorgängerin Britta Ernst unterstellen könnte. Um das Ressort erfolgreich zu führen und den Schulfrieden zu wahren, sollte Prien lieber auf einen möglichst breiten Schulterschluss aller politischen Kräfte setzen. Dass sie gestern so ehrlich war und von einem Zwischenbericht sprach, weist in die richtige Richtung. Wenn im Herbst endlich konkrete Bedarfszahlen vorliegen, wird die Debatte hart genug.