Neben der Technik ist es vor allem der Biker selbst, der im Frühjahr auf den Prüfstand gehört. Selbstüberschätzung, schlechtes Timing, das im Winter verlernte Handling: Diese Faktoren können Auslöser für Fehler sein, Sekundenbruchteile reichen aus, um unrettbar auf falscher Spur zu sein. Zwei Räder sind eben nicht vier – die Fahrphysik unterscheidet sich grundlegend.
Da kann – langsame – Eingewöhnung auf der Hausrunde helfen. Aber Vorsicht: Wo im vergangenen Jahr noch griffiger Asphalt zügige Kurvenfahrt erlaubte, können in diesem Jahr Schlaglöcher und Frostrisse gefährliche Unruhe ins Fahrwerk bringen. Noch besser ist ein Sicherheitstraining auf abgesperrter Strecke. Das gilt ganz besonders für die Fahrt mit nagelneuen, leistungsstarken Motorräder, deren elektronische Helfer wie Kurven-ABS und Traktionskontrolle keine Sicherheit garantieren, wenn die Leitung von der rechten Gashand zum Hirn nicht funktioniert.
Autofahrer beklagen rücksichtslose Motorradraser. Biker unterstellen dieses Verhalten auch den ahnungslosen Autofahrern. Ein Gegeneinander, das gar keinen Sinn macht. Von beiden Seiten ist Rücksicht gefordert, sonst wird es schnell gefährlich.