Am Ende des sportlichen Wünsch-Dir-Was ist der Fördertopf immer noch nicht leer. Also geht das Spiel, bei dem jede Kommune gewinnt und der Steuerzahler verliert, in die Verlängerung. Die Restmittel werden ins nächste Jahr übertragen, obwohl für 2019 schon ein noch üppigeres Sportförderprogramm geplant ist.
Die Regierung schießt damit deutlich über das Ziel hinaus. Natürlich sind nach Jahren leerer Kassen bei Land und Kommunen viele Sportstätten in einem trostlosen Zustand. Einige von ihnen müssen dringend saniert werden. Eine kluge Politik würde sich aber vor der Bewilligung von Förderanträgen Gedanken darüber machen, wo man in einer Stadt zentrale Top-Anlagen für den Breitensport benötigt und welche Dörfer einen Edel-Sportplatz gemeinsam nutzen können. Eine solche Analyse ist mühsam, aber sie ist in Schleswig-Holstein mehr als geboten.
Im nächsten Jahr will auch die Stadt Kiel bei der jetzigen Förderlotterie mit Gewinngarantie dabei sein. Lokal betrachtet macht das durchaus Sinn. Bei einer Förderquote von 50 Prozent kostet jeder Euro die Stadtkasse nur 50 Cent. Eine solche Ausgabepolitik ist aus Landessicht aber nicht nachhaltig. Sie ist finanziell gesehen ein grobes Foul an den nächsten Generationen.