Warteschleife zum Impftermin in Schleswig-Holstein verärgert Leser

Sorry, mehr können wir für euch nicht tun: Was waren das für große Worte, Personen über 80 Jahre gehören zu der höchsten Risikogruppe und stehen unter einem besonderen Schutz. Die Worte sind verklungen, das höchste Risiko ist aber nicht nur geblieben, es hat sich durch die aggressiveren Mutanten noch verstärkt. Dafür sind unseren jungen Politikern aber nun bemerkenswerte neue Formulierungen eingefallen: Ihr Alten müsst euch um nichts mehr kümmern, ihr bekommt persönliche Anschreiben mit Code und Pin und könnt euch damit in aller Ruhe für einen Impftermin anmelden. Nur – wenn es denn überhaupt klappt, steht immer noch in den Sternen, ob und wann er kommt. Er ist allein abhängig von den zur Verfügung stehenden Impfdosen. Sorry, mehr können wir für euch nicht tun. Lesen Sie auch: Wieder Probleme bei Impf-Terminen Seniorinnen und Senioren, das heißt für euch auch weiterhin: Auf in den Kampf nach dem Motto, was kommt zuerst, das Virus oder die Impfung. Vielleicht habt ihr ja Glück. Klaus Zühlsadorff, per Mail War das nicht zu erwarten? Meine Frau und ich sind 80 und 81 Jahre alt. Anfangs versuchte ich uns online anzumelden. Anzeige: 14334 vor mir. Dann war ich dran. Es kam aber die Meldung: keine Termine frei. Nächste Woche genau so. Mehreren Bekannten erging es ähnlich. Jetzt lese ich, dass die per Post benachrichtigten Senioren noch immer frustriert endlos in der Warteschleife hingen. Es lag daran, dass zu viele gleichzeitig anriefen – so der Ministeriumssprecher. War das nicht zu erwarten? Ich schlage vor, bei der nächsten Pandemie gleich einen Menschen mit üblichen normalen gesunden Menschenverstand bei der Planung des Ablaufes einzubeziehen. Er würde die riesengroße Zahl der Betroffenen und die begrenzten IT- und Telefon-Kapazität betrachten und dann zu der Erkenntnis kommen, dass man den gesamten Impfablauf zeitlich entzerren muss. So ein Mensch muss jetzt diesen Tipp gegeben haben. Denn jetzt sollen die Impf-Benachrichtigungen zeitlich versetzt versandt werden. Jonny Aldag, Altenholz Heilloses Durcheinander: Mein Mann ist 81 Jahre alt und dement. Am 22. Februar haben wir das Schreiben für eine telefonische Vereinbarung erhalten. Seitdem versuche ich kontinuierlich von 8 bis 18 Uhr einen Termin zu vereinbaren und erhalte jedes Mal die Ansage: „Leider ist die Wartezeit für telefonische Buchungen von Impfterminen gegenwärtig höher als wir ihnen zumuten möchten.“ Ende der Durchsage! Hier herrscht wohl heilloses Durcheinander, anscheinend ist es den Behörden, Ämtern und Politikern nicht möglich, selbst die telefonische Vergabe von Impfterminen nur für diese Altersgruppe problemlos zu koordinieren. Hätte ich in meinem Berufsleben so gearbeitet, wäre ich mit Sicherheit nach kurzer Zeit „an die frische Luft gesetzt worden“ – und das zu Recht. Angela Wewetzer, per Mail Ich rufe nicht mehr an: Kann unser Gesundheitsminister bitte einmal Klarheit in die Impfstrategie unseres Landes bringen, wann wer dran ist, geimpft zu werden? Der KN-Artikel suggeriert, dass man immer noch Tage am Telefon vergeblich zubringen muss, um einen Impftermin zu ergattern, nur um zu hören, dass es keinen Impfstoff gibt, oder dass alle Impftermine vergeben sind. Ich rufe schon lange nicht mehr an. Stimmt es denn nicht, dass man besonnen darauf warten soll, bis man angerufen wird, wenn man mit seiner Altersklasse an der Reihe ist. Man könnte doch jede Menge Ärger und die unnützen Anrufe bei der Eventim-Hotline einsparen. Den knappen Impfstoff verantwortet die EU, aber unser Impfchaos ist hausgemacht. Vielleicht sollte Herr Günther das zur Chefsache machen. Hans-Jürgen Schacht, Gettorf Man fühlt sich abgehängt: Statt Impftermin nur Frust! Seit drei Tagen versuche ich vergeblich, unter der angegebenen Telefonnummer einen Impftermin zu bekommen. Aber auch nach über 60 Versuchen nur immer die Ansage: „Leider ist die Wartezeit für telefonische Buchungen von Impfterminen gegenwärtig höher, als wir Ihnen zumuten möchten.“ Was macht das mit einem alten Menschen? Man kommt die ganze Zeit nicht zur Ruhe, ist frustriert und fühlt sich abgehängt. Warum läuft diese Aktion bei uns in Schleswig-Holstein so schlecht? Es klappt doch in Berlin. Dort werden die Senioren sogar mit dem Taxi von zu Haus abgeholt, zum Impfzentrum und wieder zurückgebracht. Auch in England läuft alles wie am Schnürchen. Den Kieler Nachrichten meinen herzlichen Dank dafür, dass dieses aktuelle Seniorenproblem mit Heike Stübens Artikel auf der Titelseite an die Öffentlichkeit gebracht wurde. Ingeburg Jeschke, Dörnick Es ist höchste Zeit für Profis aus der Logistik: Hochbetagte erhalten in Schleswig-Holstein ihr Impfangebot bis Mitte März. Statt bis Ende Februar, wie von Minister Garg ursprünglich angekündigt. Ein Skandal, der viele Menschenleben kosten wird. Derweil liegen laut der „Welt“ heute deutschlandweit heute 3,5 bis 4,5 Millionen Impfstoffdosen ungenutzt in den Kühlschränken. Und eine parallele Impfstrategie für die unter 65-Jährigen, die den Astrazeneca Impfstoff erhalten könnten, gibt es immer noch nicht. Wie viel Zeit benötigt die Politik noch, das endlich optimal zu organisieren, wie lange soll der Lockdown bis dahin noch dauern, wie lange sollen die Bürger noch hingehalten werden? Es eilt! Höchste Zeit, das Thema an Profis aus der Logistik abzugeben. Boris Culik, Heikendorf All dieses Herumgerede ist furchtbar: Es ist kaum zu glauben: Es wird schleppend geimpft. Wenn Impfstoff vorhanden, wird dieser nicht vollständig verbraucht. Nun melden sich Menschen, die die Impfung gerne nehmen würden. Diese werden als Impfschummler bezeichnet. Das kann doch nicht sein! All dieses Herumgerede ist furchtbar. Leute, impft jetzt so viel wie möglich! Jeder Geimpfte trägt dazu bei, die Pandemie zu beenden. Christine Voß, Neumünster Hinweis der Redaktion : Die hier veröffentlichten Zuschriften sind Ausdruck der persönlichen Meinung der Einsendenden und nicht der Redaktion. Auswahl und Kürzung behält sich die Redaktion vor. Sie wollen auch einen Leserbrief schreiben? Über unser Kontaktformular auf KN-online können Sie uns Ihre Meinung zu einem Artikel in der Zeitung und auf KN-online mitteilen. Leserbrief zum Thema: Kiel gibt bald mehr Corona-Daten preis: Billige Art, Solidarität einzufordern: Man kann natürlich darüber streiten, ob es wirklich sinnvoll ist, die Corona-Daten in Kiel auch auf die einzelnen Stadtteile herunterzubrechen. Über den tatsächlichen Mehrwert von Informationen sollte aber kein Gesundheitsdezernent, sondern besser die Bürgerinnen und Bürger entscheiden. Die gouvernantenhafte Zurückhaltung von Informationen zeigt ein falsches Verständnis von politischer Dienstleistung, denn es nicht Aufgabe von Politik und Verwaltung Informationen auf ihre psychologische Verträglichkeit abzuklopfen, sondern aufzubereiten, zu veröffentlichen und gegebenenfalls zu kommentieren. Ärgerlich ist besonders die fadenscheinige Begründung, dass es zu „falschen Schlussfolgerungen“ oder sogar zu Diskriminierungen von Stadtteilen wegen schlechter Inzidenzwerte kommen könnte (was zum Beispiel in Lübeck auch gar nicht passiert). Lesen Sie auch: Kiel gibt bald mehr Corona-Daten preis Gemäß dieser Logik wären schon Aufschlüsselungen der Coronazahlen nach Landesteilen, Bundesländern oder sogar Staaten „diskriminierend“. Diese billige Art, Solidarität einzufordern, wird nicht verfangen, denn hier geht es schlicht und einfach nur um obrigkeitsstaatliche Informationsverweigerung und eine grobe Fehleinschätzung der Mentalität der Kieler Bevölkerung. Robert Theel, Kiel Leserbrief zum Thema: Ärger um zu wenige öffentliche Toiletten: Ein wenig mehr Bürgerfreundlichkeit: Die Stadt Kiel sieht also keinen Bedarf an Toiletten. Seit Mitte Februar herrscht sonniges, frühlingshaftes Wetter in Kiel, was tausende Spaziergänger an die Ufer der Kieler Förde lockt, die nach langem Lockdown und Kontaktverboten endlich mal wieder frische Luft und die Sonne genießen möchten. Lesen Sie auch: Zu wenig Toiletten in Kiel Mir ist völlig unverständlich, wie Verantwortliche der Stadt Kiel kein Problem darin sehen, wenn diese Menschen aller Altersgruppen keine Gelegenheit haben, auf die Toilette zu gehen. Wenn die Stadt Kiel da möglicherweise keinen Bedarf sieht, weil es ja zum Beispiel im Bereich Falckensteiner Strand öffentliche Toiletten gibt, so ist darauf hinzuweisen, dass diese dann auch nicht verschlossen sein sollten. Am letzten und auch dieses Wochenende waren die Eingänge vergittert. Außerdem sollte nicht unerwähnt bleiben, dass der Zustand der Toiletten schon rein äußerlich einen katastrophalen Eindruck macht. In Eckernförde und Strande sind mehrere Toiletten, die auch noch sauber und einladend sind, geöffnet. Ein wenig mehr Bürgerfreundlichkeit der Stadt Kiel diesbezüglich wäre wünschenswert. Karl Kühl, per Mail