Die Weichen für einen Ausstieg aus der Kohleverstromung sind gestellt - aber einigen Aktivisten ist der Plan der Kohlekommission nicht ehrgeizig genug. Sie besetzten Verladeanlagen im Hamburger Hafen.
Rund 40 Kohlegegner forderten in Hamburg den sofortigen Ausstieg aus Verstromung, Abbau und Import von Stein- und Braunkohle. Auf einem Transparent hieß es: „Klimagerechtigkeit statt Kohle-Kommission - Stein- und Braunkohleausstieg jetzt!“ Auf einem anderen stand: „Gemeinsam gegen Faschismus und jede Form von Menschenverachtung“. Diese Parole beziehe sich auf den Holocaust-Gedenktag an diesem Sonntag, sagte einer der Aktivisten.
Polizei holt Kohlegegner von Bagger
Die Polizei Hamburg beobachtete die Aktion der Kohlegegner im Stadtteil Waltershof über mehrere Stunden und schritt erst gegen Abend mit Spezialkräften ein. Einige Besetzer seien angeseilt und von einem Bagger heruntergelassen worden, sagte ein Sprecher. Andere seien freiwillig runtergeklettert. Die Beamten müssten sehr behutsam vorgehen. Sicherheit stehe an oberster Stelle, hieß es.
Nach monatelangen Beratungen hatte sich die von der Bundesregierung eingesetzte Kohlekommission in der Nacht zum Samstag auf einen Ausstiegsplan geeinigt. Demnach soll das letzte Kohlekraftwerk in Deutschland spätestens 2038 vom Netz gehen - die betroffenen Regionen und Bürger bekommen zum Ausgleich Milliardenhilfen.
Von KN/dpa