Hintergrund sollen Führungsprobleme und die Affäre um die Polizeieinheit „Cold Cases“ sein. Nach dem Freispruch im Fall eines versuchten Mordes vor 38 Jahren hatte die Hamburger Polizei Vorwürfe des Gerichts gegen ihre Sonderkommission „Cold Cases“ prüfen lassen. Zuvor hatten mehrere Hamburger Medien berichtet.
Bei dem Fall ging es um die versuchte Ermordung und Vergewaltigung einer 16-Jährigen am 1. November 1980 im Stadtteil Steilshoop. Die Soko hatte Anfang Februar 2018 einen 54-Jährigen festgenommen. Am 24. Oktober 2018 wurde der Mann freigesprochen.
In der mündlichen Urteilsbegründung warf das Landgericht Hamburg den Ermittlern schwere handwerkliche Fehler vor: Zeugen seien getäuscht worden, die Soko habe den Hauptbelastungszeugen mit einer Belohnung zur Aussage bewegt, das Opfer habe den Angeklagten nur aufgrund einer suggestiv zusammengestellten Fotoserie mit Bildern mehrerer Männer identifiziert.
Von dpa