Im Prozess um einen Mordversuch an einem Mädchen vor 38 Jahren hat das Landgericht Hamburg den Angeklagten freigesprochen. Die Beweisaufnahme habe ergeben, dass der 54-Jährige nicht der Tat schuldig sei, sagte die Vorsitzende der Strafkammer, Anne Meier-Göring, am Mittwoch.
Schwere Vorwürfe an die Soko «Cold Cases»
Drei von vier Indizien hätten für einen Schuldnachweis nicht getaugt, das vierte Indiz sei daraufhin gar nicht mehr geprüft worden. Die Richterin warf der Hamburger Polizei schwere Ermittlungsfehler vor. Die Soko «Cold Cases» habe Zeugen getäuscht und sogar mit einer Belohnung zu Aussagen bewegt.
Bei dem Messerangriff am 1. November 1980 war eine damals 16-Jährige im Stadtteil Steilshoop schwer verletzt worden. Der Täter zerrte das Mädchen in ein Gebüsch und versuchte, es zu vergewaltigen. Die Jugendliche konnte nur durch eine Notoperation gerettet werden. Mit dem Urteil entsprach das Gericht der Forderung von Staatsanwaltschaft und Verteidigung.
Von dpa