Da schwingt eine luftige Papierbahn, kunstvoll mit Tusche getränkt, wie ein zerbrechlicher Körper im Raum. Ein Tischobjekt mit keramischen Tastaturen und umgekehrter Blindenschrift reflektiert das Zusammenspiel von Digitalität und Analogie. Aus Schleswig-Holstein und Dänemark kommen die Teilnehmer, darunter die Dänin Pia Obel, die eine malerische Hommage an das weltberühmte Kopenhagener Porzellan präsentiert, ihre Landsfrau Trine Maria Hoy hat mit Kohle und Staub technisch detaillierte Motive aus einer verlassenen Textilfabrik gezeichnet.
Spielen mit Perspektiven
Andere arbeiten sich an Klassikern der Kunstgeschichte ab und bringen die Perspektiven ins Rutschen. Das Spiel mit der Perspektive ist auch eine Spezialität von Winnie Schaak. Skulpturen aus Cortenstahl, hermetisch geschlossen oder mit geometrischen Durchblicken versehen, erscheinen frontal beinahe zweidimensional flach, beim Blick von der Seite offenbaren sie verblüffendes Körpervolumen.
Metallische Würfelkonstruktionen an dünnen Ketten
Das Leichte und das Schwere ist ein Thema bei Norbert Jäger. Steine, naturbelassen oder minimal bearbeitet, lässt er an dünnen Ketten in metallischen Würfelkonstruktionen schweben und schlägt der Materialität ein Schnippchen. Für ein Schmunzeln sorgt Bettina Thierig. Kleinformatige Büsten aus Stein und Ton hat sie mit erstaunlichen Kopfbedeckungen und Frisuren ausgestattet, für die spektakulär geformte Wolle genauso dienlich war wie Hörner von Kuh und Schaf.
Heiligendammer Straße 15. Eröffnung Freitag, 19 Uhr. Bis 13. Mai. Fr, Sa 15-18, So 12-18 Uhr.