Das Programm
Beginnt mit der großartigen innovativen norwegischen Band Kvelertak; ihr Mix aus Punk, (Black-) Metal und Rock’n’Roll ist tatsächlich eine „Apenbaring“ (Offenbarung) und gemahnt an die subkulturellen Wurzeln des Genres.
Metallica stehen da am anderen Ende der Nahrungskette und eröffnen die Hamburg-Show ihrer „Worldwired-Tour“ mit dem Titelsong des nach einigen, für Metallica- Verhältnisse, Hungerjahren wieder erfolgreichen Albums „Hardwired…To Self Destruct“. Ein klassischer Metallica-Song mit Staccato-Anschlägen, Thrash-Riffs und wildem Solo, dem wie auf dem Album „Atlas, Rise!“ folgt. Die Band steht auf einer weißen Bühne in der Hallenmitte, darauf wiederum mittig platziert ist Drummer Lars Ulrich, während Sänger/Gitarrist James Hetfield, Leadgitarrist Kirk Hammett und Bassist Robert Trujillo emsig die Positionen wechseln, um alle Fans optisch zu versorgen. Die textsichere Fangemeinde erfreut sich schon als drittem Song an „Seek & Destroy“ vom ersten Album „Kill Em All“, gefolgt von „The Four Horsemen“ als einem von vier abendlich wechselnden Songs. Fix sind natürlich „One“, „Master Of Puppets“ und „Nothing Else Matters“ sowie „Enter Sandman“ in der Zugabe. Über der Bühne heben und senken sich 52 kleine Videowürfel, die passend zum jeweiligen Song Einzelvideos oder Teile des Gesamtbildes zeigen. Für eine Trommeleinlage aller Musiker kommen Drumwürfel aus dem Boden.
Das Publikum
Das Durchschnittsalter liegt schon im 40er-Bereich, Metallica-Shirts ist häufig zu sehen, während nur wenige jugendliche Kuttenträger dabei sind. Eine Metallica-Show muss man sich halt mittlerweile leisten können (und wollen); von Event-Fans zu sprechen, ginge jedoch zu weit, denn die Stimmung ist bei alten wie neuen Songs durchweg euphorisch.
Was in Erinnerung bleibt
Eingerahmt in eine zeitgemäße Show ist der brettharte Metallica-Sound immer noch ein Genuss. Die Art und Weise, wie die Band die Takte mit brillanten heavy Riffs füllt, während Knurrhahn Hetfield seine Texte darüber streut, ist ein unsterbliches, wegweisendes Markenzeichen.
Fazit
Metallica sieht man immer wieder gern. Wer bei den Preisdimensionen und musikalisch überschaubarer Weiterentwicklung dankend ablehnt und Metallica von vor fünfundzwanzig Jahren in Erinnerung behalten möchte, lebt aber auch nicht total falsch.