Birgit Brab kann in der Produzentengalerie „Das Atelier“ wieder ausstellen

Die Muthesius-Absolventin, die Freie Grafik bei Ekkehard Thieme studiert hat, konnte die „geschenkte Zeit“ zwar für ihre künstlerische Arbeit intensiv nutzen, dennoch fehlte Birgit Brab der berufliche Austausch mit den Kollegen. Jetzt ist sie erleichtert, dass der durch den Lockdown erzwungene „komatöse Zustand“ zu Ende ist. „Es ist schön, wieder zurück zu kommen, ich habe wieder richtig Lust“, sagt sie und strahlt. Die Sorge, ihr Atelier könnte in Vergessenheit geraten und „veröden“, schiebt sie vorerst beiseite. Das Atelier: Kleine Räumlichkeiten im Kieler Jungfernstieg: Da die Räumlichkeiten im Jungfernstieg vergleichsweise klein sind, gab es – wie derzeit fast überall – keine offizielle Eröffnung. „Das ist schade, denn so eine Eröffnung mit einer einführenden Rede ist immer auch eine erweiterte Würdigung des Künstlers. Sie ist so wichtig wie der Applaus danach.“ Gemeinsam mit Kunsthistoriker Jens Martin Neumann hat sie einen Kompromiss gefunden: Neumann hat einen kompakten, gut lesbaren Text verfasst, den jeder Besucher bei seinem individuellen Rundgang durch die Schau mitnehmen kann. „Denn Kunst kann man nicht im Vorbeigehen konsumieren. “ Arbeiten von Andreas Trabitzsch: Andreas Trabitzsch ist von dieser Lösung sehr angetan. „Es ist in jedem Fall besser, als wenn gar nichts stattfindet“, so der 65-Jährige, dem es wie vielen seiner Kollegen während der letzten Monate zu schaffen gemacht hat, auf ungewisse Zeit „unsichtbar“ zu sein. „Diese Unklarheit war ein mieses Gefühl. Ohne Ausstellungen fehlt uns die Möglichkeit, über unsere Arbeit zu kommunizieren. Die Außenwirkung ist wichtig, genauso wie der Austausch untereinander und die Rückmeldung der Besucher.“ Erweiterte Öffnungszeiten, ehrenamtliche Aufsicht: Wie Birgit Brab hofft er, dass es erweiterte Öffnungszeiten sowie die Tatsache, dass er jeweils sonnabends in der Galerie anwesend sein wird, genügend Zeit für Gespräche geben wird. An den anderen Tagen übernimmt Birgit Brab die Aufsicht. „Wir beide machen das umsonst“, sagt die Künstlerin und Galeristin, die erst seit kurzem in ihren Räumen wieder Kurse anbieten darf. Natürlich sei diese Zeit für sie ein finanzieller Drahtseilakt – trotz der Unterstützung durch die Kulturhilfe SH, die mit projektbezogenen Ausschüttungen half. Doch sie übt sich in Optimismus: „Wenn der momentane Status Quo anhält, kann ich wohl noch ein Jahr durchhalten.“ Sollten die Beschränkungen im Herbst noch einmal verschärft werden, würde es allerdings eng. Mehr zur Kultur in der Region lesen Sie hier.