Der erste Eindruck
Die Songs der EP „Death & Salt“ sind von Achor in Ink zwar schon vorher live getestet worden, aber seit Freitag gibt’s das Album dazu. Der Opener kann aber passenderweise nur „Friday Night at Rosie’s“ heißen. Und die Jungs haben Bock. Die Stimmung lässt vom ersten Ton an keinen unberührt und gemeinsam stechen alle in See Richtung Mitternacht.
Die Musik
Anchor In Ink machen maritimen Folkrock; mit einer selbst in schwerer See grundsoliden Rhythmusgruppe (Frentz, Bass und Crazy, Schlagzeug) im Rücken treiben Akkordeon, Mandoline, Piano, Harp und punktuell Dudelsack ein furioses Folkspiel, das von E-Gitarre (wahlweise Olli, Sellmer, Sebastian) rockig aufgeladen wird. Hochseetauglich wird der quirlige maritime Sechser durch Sänger Buschy, der Balladeskes wie „Man Of The Harvest“ oder feucht-fröhliche Temposongs wie „Lord Of The Flies“ oder die Single „The Day The Captain Died“ (mit schönem Singalong) bestechend interpretiert.
Das Publikum
Bunt gemischt in der gut gefüllten Schaubude. Die anfängliche motorische Zurückhaltung weicht allmählich einer partywürdigen Tanzlust; nicht zuletzt weil die Band sich immer wieder unters Publikum mischt und die Gäste an Bord erfolgreich animiert.
Was in Erinnerung bleibt
Als Schmankerl haben sich Anchor In Ink illustre musikalische Gäste eingeladen: Zu „Jesus‘ Son“ greift Produzentenlegende Ulf Nagel (Smoke Blow u.v.m.), der auch „Death & Salt“ in Hochform gebracht hat, selbst zur Gitarre, Jule Schwarz (Di Chuzpenics) begleitet zwei Songs auf der Geige und Metal-Shouter Philip Wolter (Vladimir Harkonnen) brüllt den „Graveyard Waltz“ ins Gebein.
Fazit
Ein höchst unterhaltsamer und musikalisch bärenstarker Auftritt von Anchor In Ink, die mit ihrem vielseitigen Folkrock auch internationale Gewässer nicht zu fürchten brauchen.