Der erste Eindruck
Man spürt von Anfang an, dass Michael Schulte und seine vierköpfige Band sich richtig auf diesen Auftritt gefreut haben und „das allergeilste Finale der Kieler Woche ever“ feiern wollen. „The Maze“ im Americana-Stil geht locker von Hand und Mund in die Beine.
Die Musik
Das klingt alles sehr pur und richtig gut, was Schulte und seine Jungs da kreieren. Große Popsongs wie „Rock & Scissors“ im Dreivierteltakt oder „Collide“ harmonieren prächtig mit Balladen wie das mit Gitarre am Bühnenrand vorgetragene „You Said You’d Grow Old With Me“ oder „You’ll Be Okay“, für das sich der gebürtige Eckernförder selbst ans Piano setzt – Premiere. Gerade dieser Song führt noch einmal vor Ohren, was für ein fantastischer Sänger Michael Schulte ist. Natürlich kommt auch sein ESC-Song „You Let Me Walk Alone“ zu gefeierten Ehren.
Das Publikum
…ist sehr gemischt, aber im positiven Gefühl für den Sänger vereint. Von der Generation Kreisch, die jedes Mal, wenn der Lockenkopf sich gen Bühnenrand bewegt, in Ekstase gerät, bis zum älteren Pärchen, das mal hören möchte, was er da so treibt, der junge Mann, der Deutschland aus dem ESC-Sumpf gezogen hat, ist alles vertreten.
Was in Erinnerung bleibt
Als just nach den ersten Takten von „Take Me As I Am“ die gesamte PA, also die Musiktechnik ausfällt, geht Michael Schulte mit Gitarre an den äußersten Bühnenrand und stimmt, „Zombie“ von The Cranberries an – das Publikum stimmt gern mit ein bis die großformatige Beschallung wieder funktioniert.
Fazit
Ein beeindruckender Auftritt. Gute Stimme, gute Band. Eigentlich war es noch zu hell für magische Momente – er hat sie trotzdem geschaffen. kpb