Detlef Dreesen aus Bad Segeberg hat eine neue Ukulele-Schule verfasst

Dreesen hofft aber, dass sich die Popularität verfestigt, dass sie vielleicht zur „Blockflöte der Zukunft“ wird. Jüngst hat er mit „Meine Ukulele-Schule“ ein Buch im Selbstverlag rausgebracht. Der „unheimlich entspannende Sound“ hat es Dreesen angetan, seit er die Ukulele für sich entdeckte auf der Suche nach einer kleinen Gitarre für die Wanderschaft. Handlich, erschwinglich und leicht zu lernen: Nicht nur handlich sei sie und erschwinglich („gute Instrumente gibt‘s schon für 70 Euro“), sondern vor allem extrem leicht zu spielen, weil die Griffe im Vergleich zur Gitarre viel einfacher seien. „Die vier Saiten sind deutlich weniger als die sechs, man wundert sich. Bei der Ukulele hast du einfach zwei Finger, die du nebeneinandersetzt, und schon kannst du "Marina" spielen.“ Als Dozent an der Kreismusikschule Segeberg sei sein ältester Schüler 88, die jüngsten seien acht, erzählt der umtriebige Chorsänger und Multiinstrumentalist, der sich jüngst autodidaktisch Geige beigebracht hat und nun die Trompete drannimmt. Spaß am Zusammenspiel: Obwohl es bekannte Ukulele-Spieler wie Jake Shimabukuro, Taimane Gardner oder hierzulande Götz Alsmann gebe, brauche es kein großes Können, um Spaß zu haben. Denn setzten sich fünf Ukulele-Spieler zusammen und nur drei spielten richtig, klinge es trotzdem gut. Außerdem sei man sofort integriert. Dieser Spaß am Zusammenspiel ist wohl der Grund, dass es nicht nur bekannte Ensembles wie The Ukulele Orchestra of Great Britain gibt, sondern auch welche in Kiel, in Husum und überall auf der Welt, dazu etliche Festivals – wie das von Dreesen initiierte Segeberger Ukulele-Festival. Das musste er 2020 corona-bedingt auf 2021 verschieben, ist aber skeptisch, ob das im Juni schon wieder klappen kann. Der Charme des Kindchenschemas: Die hochgestimmten Saiten bedienten wohl irgendwie „das Kindchenschema“, vermutet Dreesen, daher sei die Ukulele auch beliebt als komödiantische Zutat – wie einst bei den „Raabigrammen“ von TV-Star Stefan Raab. Mit einem Augenzwinkern hat Dreesen auch das Cover seiner „Ukulele-Schule“ gestaltet: Leonardo da Vincis berühmtes Fresko "Die Erschaffung Adams" aus der Sixtinischen Kapelle – allerdings reicht bei ihm Gott dem ersten Menschen eine Ukulele rüber. „Ich kann mir“, sagt Dreesen, der im Nebenfach Theologie studiert hat, „Engelchen mit Ukulele besser vorstellen als welche, die da oben ernste, anspruchsvolle Musik spielen.“