Einen echten Trend haben die Organisatoren um Literaturhausleiter Wolfgang Sandfuchs und Catherine Rönnau vom Centre Culturel Francais unter den Gästen nicht ausmachen können, aber immer wieder thematische Überschneidungen.
Geschichten von Geschwistern
Das Thema Geschwister zum Beispiel beschäftigt auf ganz unterschiedliche Weise den Italiener Emanuele Altissimo ebenso wie die Schweizerin Barbara Schibli und die niederländische Autorin und Dokumentarfilmerin Mirthe van Doornik, die in "Mütter von anderen" vom Erwachsenwerden in den Neunzigern und von zwei ungleichen Schwestern erzählt, die auf ihre jeweils eigene Weise mit der alkoholkranken Mutter zurechtkommen müssen.
Die Themen wiederholen sich grenzüberschreitend
Von einer jungen Polin, die auszieht, im Ausland mit Putzarbeiten das Geld für ihre Hochzeit zu verdienen, bis zu Geschichten zwischen Gehen und Bleiben aus einem lettischen Badeort breiten sich die Geschichten. Von jungen Frauen auf Ich-Suche erzählen Autorinnen aus Dänemark und Finnland. In seine Studentenvergangenheit lässt der Franzose Fabrice Chillet seinen Protagonisten tauchen. Und die deutsche Autorin Katharina Mevissen lässt den Cellisten Osman Engels in "Ich kann die hören" zwischen Hin- und Weghören seinen Weg suchen.
„Es ist spannend, wie sich Themen über die Ländergrenzen gleichen“, sagt Alisa Woronow, die das Festival im Literaturhaus koordiniert. Und sie freut sich auf das Sprachwirrwarr, das beim Festival regelmäßig ins Literaturhaus einbricht. Das übrigens lässt sich am besten zur Eröffnung beim Literaturfest am 2. Mai erkunden. Da geben die Gäste lesend und im Gespräch Einblick in ihre Erstlingsromane.