Gaz Coombes: World’s Strongest Man. Mitgrölrefrains sind Ex-Supergrass-Sänger Gaz Coombes mit 42 Jahren zu öde, stattdessen fragt er auf seinem sensiblen dritten Soloalbum, was einen Mann ausmacht. Von coolem Crooner-Rock führt der verschlungene Pfad über Funk und R & B bis zu Westcoastpop-Anklängen.
Arctic Monkeys: Tranquility Base Hotel & Casino. Alex Turner, der 2006 mit rotzigem Indie-Rock berühmt wurde, hat es sich im stylischen Sechzigerjahreambiente am Klavier gemütlich gemacht. Zu unaufgeregt verhallten Gitarren singt er kopfschüttelnd über die dekadente Welt. Allerdings eine Spur zu kühl.
Frank Turner: Be More Kind. Die Welt steht mal wieder am Abgrund. Die beste Zeit also, sich gegenseitig zu versichern, dass es die kleinen Gesten sind, die jetzt zählen: Im Zweijahrerhythmus liefert Akkordarbeiter Frank Turner dafür mit einem neuen kumpeligen Selbstvergewisserungs-Folk-Rock den Soundtrack. Da klingt endlich auch mal wieder Wut durch. Es gibt Schlechteres.
Von Karsten Röhrbein