Das ist ganz Florian Hackes Humor. Treffsicher. Auch wenn eine Pointe auf seine eigenen Kosten geht, wenn sie gut ist, dann wird sie auch gemacht. „Eigentlich hatte ich den Kalender bis zur Sommerpause voll mit Auftritten meines aktuellen Programms ‚Hasenkind, du stinkst!‘“, erzählt er. Dann kam die Corona-Krise, und jetzt ist es bei Florian Hacke zu Hause gerade wieder etwa so wie während seiner Elternzeit, auf deren Erlebnissen sein satirisches Bühnenprogramm basiert. Sozusagen „Elternzeit reloaded“.
Der Vater unter Müttern
In dem Soloprogramm, mit dem Hacke bereits drei Kabarettpreise gewann, verarbeitete der Theaterschauspieler, Kabarettist und Poetry Slammer Erfahrungen als zeitweise scheel angeguckter Vater unter lauter Müttern beim Babyschwimmen und auf Spielplätzen. Großartig wie er etwa die bei ihm verhasste Kinderbuchreihe „Conni“ in den satirischen Blick nimmt. Conni, spießiges Kind einer weißen deutsche Mittelschichtfamilie, sei „der Bilderbuch gewordene Traum von Beatrix von Storch“, ätzt Florian Hacke. Und freut sich an den Versuchen subversiver kreativer Kräfte, sich Conni-Bücher mit Titeln wie „Conni datet einen Syrer“ oder „Conni schafft die Zehnte nicht“ auszudenken.
Dass Hacke ein routinierter Schauspieler ist, früher festes Ensemble-Mitglied am Theater Lübeck, kommt seiner Programm durchaus zugute. Mimik, Gestik, Präsenz – alles stimmt, dazu die oft schwarzhumorigen Texte. Zusammen ergibt das eine sehr unterhaltsame Mischung. Auch die Märchenpersiflage „Schneeweißlich und Dosenbrot“ im schönsten prekären Teenager-Slang generiert sicher im Normalfall vor Publikum jede Menge Lacher.
Aufruf zu Solidarität
Zum Schluss seines Auftritts spottet Hacke noch über die Spezies der Impfgegner unter den Spielplatzeltern und baut einen aktuellen Schlenker ein: „Statt Impfgegner könnte man sie auch Bevölkerungsrückgangsbefürworter nennen.“ Moderne Exemplare dieser Gattung seien gerade genervt von den Einschränkungen durch die Corona-Krise, da sie sich jung und fit und nicht betroffen fühlten. Dabei sei jetzt Solidarität gefragt mit den Schwächeren, sagt Hacke und schickt gleich noch hinterher: „So, das war das Wort zum Samstag!“
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Das ist die KN-Bühne
Die KN-Bühne lädt täglich auf KN-online zur Vorstellung und bietet den vom Veranstaltungsverbot der Corona-Krise schwer betroffenen freien Künstlern eine Plattform. Spenden für die Künstler sind erwünscht: auf dem Spendenkonto „KN hilft e.V.“ bei der Förde Sparkasse (Konto DE05 2105 0170 1400 2620 00). Die Spenden werden wöchentlich unter den auftretenden Künstlern aufgeteilt.
Hoffen auf die Zeit danach
Auch wenn er momentan nicht auftreten kann, versucht Florian Hacke gemeinsam mit seiner Frau und den beiden Kindern das Beste aus der Situation zu machen und hofft, dass man vielleicht am Ende sogar etwas mitnimmt aus der Krise, mehr Menschlichkeit etwa und dass Pflegekräfte besser verdienen. Wie viele andere Künstlerkollegen ist auch Hacke auf seiner Homepage (www.florianhacke.de) aktiv. Man kann ihn dort über Crowdfunding unterstützen oder Neuigkeiten erfahren. Wer nach der KN-Bühne ab 20 Uhr auf KN-online noch Lust hat, kann ihn ja besuchen.
Rückblick: Diese Künstler standen bereits auf der KN-Bühne
- Dienstag, 24. März 2020: Jörg Jará auf der KN-Bühne
- Mittwoch, 25. März 2020: Marc Breitfelder auf der KN-Bühne
- Donnerstag, 26. März 2020: Anke Pfletschinger auf der KN-Bühne
- Freitag, 27. März 2020: Brendan Lewes auf der KN-Bühne
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