Neben dem Saxofonisten Stefan von Dobrzynski zählte Strathmann in den 50ern und 60ern zu den führenden Jazzern in Schleswig-Holstein. Es habe zwischen ihm und Dobrzynski, mit dem er ein paar Jahre bei den Baltic Jazzmen des Kieler Schlagzeugers Uwe Welzel mitmischte, „schon eine gewisse Rivalität“ gegeben, sagte Strathmann in einem Gespräch mit den Kielern Nachrichten vor gut zehn Jahren anlässlich der Verleihung des Ehrenpreises des Kulturforums Schleswig-Holstein. „Wir waren ja beide Saxofonisten, und da will bei den Soli natürlich einer immer dem anderen zeigen, was er kann. Aber wir haben uns trotzdem immer gut verstanden.“
Erste Auftritte mit 16 Jahren
Schon als 16-Jähriger hatte Strathmann seine ersten Auftritte: „Wenn wir da in Kneipen zum Tanz aufspielten, kam mein Vater und kontrollierte, dass man mir nur Brause servierte.“ Ein Klarinettenstudium brach er ab, dafür blieb neben seinen zahlreichen Engagements bei Bandleadern wie dem Posaunisten Günther Fulisch oder dem als „deutscher Tango-König“ bekannten Violinisten Alfred Hause keine Zeit mehr.
Saxofon-Mundstück "Strathon" erfunden
Auch Strathmanns Erfindergeist erforderte immer mehr Zeit. Der Musiker erwarb Patente für seine Blockflöte mit Klappensystem und vor alle auch für sein Saxofon-Mundstück „Strathon“, genutzt von renommierten Musikern wie Klaus Doldinger, Fiete Felsch, Steffen Schorn oder auch dem 2013 gestorbenen Herb Geller. Mittels dieses Mundstücks für Holzblasinstrumente lassen sich durch den verstellbarem Kernspalt Klangfarben verändern. „Von dem habe ich im Keller an die 6000 Stück hergestellt“, erzählte Strathmann damals, „und in aller Welt vertrieben.“
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