Musik-Vorschau 2021: Alben in der Bugwelle des Corona-Jahres

Barry Gibb, letzter lebender der drei Bee-Gees-Brüder, hat bereits am 8. Januar sein Country-Album „Greenfields“ veröffentlicht, standesgemäß eingespielt im Country-Mekka Nashville. Versammelt sind darauf Duette mit Dolly Parton, Olivia Newton-John, Sheryl Crow oder Keith Urban. Auch Sting singt auf „Duets“ (19. März) – klar – Duette, etwa mit Zucchero, Eric Clapton, Annie Lennox, Melody Gardot oder Mary J. Blige. „The Best Is Yet To Come“ verkündet im Titel ihres neuen Albums (26. Februar) optimistisch die gern als „Rock-Röhre“ titulierte Bonnie Tyler (69), die Songs „mit Energie, Spaß und Leidenschaft der glorreichen 80er“ verspricht. Unvermindert produktiv ist auch 80er-Synthie-Pop-Ikone Gary Numan, der mit „Intruder“ (14. Mai) sein 22. Album vorlegt. Alice Cooper rockt Detroit Stories: Alice Cooper, notorischer „Schock-Rocker“ hat als Appetizer fürs kommende Heavy-Rock-Album „Detroit Stories“ (26. Februar), gemünzt auf seine Heimatstadt, bereits eine Single mit dem schlichten Titel „Rock‘n‘Roll“ serviert. Auch Foo Fighters um Frontmann Dave Grohl verabreichen ihren Fans mit „Medicine At Midnight“ (5. Februar) eine harte Dosis Rock, in die laut Grohl „25 auf eine halbe Stunde komprimierte Jahre“ gepackt werden sollen. Die Singles „Shame Shame“ und „No Son Of Mine“ sind schon draußen. Steven Wilson driftete zuletzt mit seinem Album „To The Bone“ teils in Mainstream-Gewässer. Ob „The Future Bites“ (29. Januar) wieder etwas bissiger gerät, wird sich zeigen. Gewohnt hohe Charts-Positionen peilt die US-Rockband Kings Of Leon mit dem Album „When You See Yourself“ (5. März) an. Die schottische Postrock-Band Mogwai beglückt ihre Fans mit „As Love Continues“ (10. Februar). Lana del Ray ganz folky: Eher folky und „ganz anders“ als der Vorgänger „Norman Fucking Rockwell“ sei ihr kommende Songsammlung „Chemtrails Over The Country“, erzählt US-Singer/Songwriterin Lana del Ray. Angeblich wegen Problemen bei der Vinyl-Version soll sie nun erst im Frühjahr erscheinen statt wie geplant im vergangenen Herbst. Ihre australische Kollegin Sia präsentiert nicht nur ihr Album „Music“ (12. Februar), sondern dazu noch ihren ersten, gleichnamigen Film. Den Nachfolger ihres gefeierten Debütalbums „Flow State“ (2018) kündigt die queere Singer/Songwriterin Tash Sultana für den 19. Februar an, der Titel: „Terra Firma“. Pat Metheny ganz produktiv: Drake, Hip-Hop-Rap-Hitlieferant aus Kanada, wollte sein sechstes Album „Certified Lover Boy“ bereits im vergangenen Sommer ins Regal stellen, nun soll es im Januar erscheinen. Allerdings glaube er, dass es bei Kritikern nicht gut ankommen werde... Richtig aktiv ist Top-Jazz-Gitarrist Pat Metheny: Nach „From This Place“ (2020) ist für den 5. März schon die nächste Scheibe mit dem Titel „Road To The Sun“ avisiert. Sehr bunt, aber unverkennbar Selig : Auch in hiesigen Breiten waren sie fleißig: Die Hannoveraner Rockband Fury In The Slaugherhouse meldet sich 13 Jahre nach „Don‘t Look Back“ mit dem Comeback-Album „Now“ (23. April) zurück; The Notwist, Indie-Elektrorock-Pioniere aus Weilheim, legen mit „Vertigo Days“ (29. Januar) das erste Album seit sechs Jahren vor. „Es ist ein sehr buntes Album, aber trotzdem unverkennbar Selig “, sagt Jan Plewka, Sänger der gleichnamigen Band, über deren für den 12. März geplante Platte „Myriaden“. Thematisch sollen sich einige Songs, wie das vorab veröffentlichte „Feuer und Wasser“, ums Klima drehen – auch ums politische. Doppelalben sind in der Pandemie-Phase keine Seltenheit, auch Masken-Rapper Cro bringt mit „Trip“ (9. April) eins auf den Markt. Während der zweite Part im gewohnten, poppigen Cro-Sound gehalten ist, will er auf dem ersten dem klassischen Rock der 70er huldigen. Auch Hip-Hop-Kollege Kool Savas wollte sein Album „Aghori“ bereits im Oktober auf den Markt bringen, nun erscheint es am 5. Februar. Und dann sind 2021 noch: diese Alben zu erwarten: Geplant für 2021, aber ohne konkretes Erscheinungsdatum, sind neben vielen anderen Alben von: Adele („30“), Billy Talent, Daft Punk (Soundtrack zu „Occhiali Neri“), Frank Ocean, Iron Maiden, Janet Jackson („Black Diamond“), Kayne West („God‘s Country“), John Cale, Limp Bizkit („Stampede Of The Disco Elephants“), Lorde, Missy Elliott, My Bloody Valentine, Nine Inch Nails, Rihanna, Red Hot Chili Peppers, Sade, Sigur Rós, St. Vincent, The Cure, Tears For Fears, The Weeknd („After Hours“), The xx, The Libertines und Zack de la Rocha.