Nein, meine Söhne geb' ich nicht: Benefiz-Projekt ist großer Erfolg

Vor knapp zwei Jahren hatte der Fotograf, Regisseur und Videokünstler Ronny Zeisberg die Idee, den Reinhard-Mey-Song „Nein, meine Söhne geb' ich nicht“ mit verschiedenen Musikern als Benefizprojekt neu aufzunehmen. „Da musste ich nicht lange überlegen“, meint die Ratzeburger Sängerin Esther Jung, die kurze Zeit später mit anderen Künstlern den Song im Studio von Rick J. Jordan (Ex-Scooter) neu interpretierte. Mey selbst hörte die Aufnahme, zeigte sich begeistert und war gern dabei, als in diesem Sommer ein Video zu dem Song entstand. Fast zwei Millionen mal wurde das Lied auf Youtube bereits aufgerufen und täglich kommen Tausende Klicks dazu. Das Lied „Nein, meine Söhne geb' ich nicht“ erschien im Jahr 1986 auf dem Album „Alleingang“. Ein Anti-Kriegslied, ein Friedenslied zu Zeiten des Kalten Krieges. Als die Idee entstand, den Titel mit verschiedenen Musikern neu einzuspielen und zu arrangieren, wurde auch Esther Jung angesprochen. Seit über 25 Jahren ist sie als Berufsmusikerin in der Szene aktiv, hat „im Bereich Musik schon alles gemacht“, ist Solistin des Projekts „Hamburg singt“, war erfolgreiche Teilnehmerin bei „The Voice Of Germany“ („Meine Kinder haben mich angemeldet“) und über lange Strecken die einzige Frau, die als Singer/Songwriterin durch die Pubs auf dem Hamburger Kiez getourt ist. Spenden für das Friedensdorf International: Bei Aufnahmen zu einem anderen Projekt wurde sie von Ronny Zeisberg gefragt: „Sag mal, wie findest du Reinhard Mey?“ „Reinhard Mey ist seit Kindertagen einer meiner größten Helden“, schwärmte Esther Jung und war gern bereit, unentgeltlich an diesem Benefiz-Projekt teilzunehmen. „Dann kam erstmal einige Zeit nichts“, erzählt Esther Jung, „und vor einem halben Jahr hieß es dann: Wir drehen übrigens nächste Woche.“ Reinhard Mey hatte nämlich inzwischen über einen Freund von dem Song erfahren und so kam der Stein richtig ins Rollen: Ein Videodreh wurde geplant und gleichzeitig beschlossen, dass alle Spendeneinnahmen dem Friedensdorf International zukommen sollten. Mey arbeitet schon lange mit dem Verein zusammen, der seit Jahrzehnten medizinische und humanitäre Hilfe für Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten leistet. Filmdreh in einem Forst bei Beelitz: Gedreht wurde an kriegshistorischer Stätte in einem Forst bei Beelitz nahe Berlin, wo in der „Kesselschlacht von Halbe“ kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs über 60.000 Menschen den Tod fanden. „Es war sehr emotional für alle Beteiligten“, meint Esther Jung. Neben Künstlern wie Moira Serfling (Nervling), Joachim Witt, Katja Moslehner (Ex-Faun) sowie Musikern von Bands wie Subway To Sally, Letzte Instanz oder Leichtmatrose war auch Reinhard Mey vor Ort: „Reinhard ist ein supernetter, in sich ruhender Mensch“, schildert Jung die Begegnung, „er war sehr dankbar und glücklich, dass dieses Projekt zustande kam und hat allen für ihren Einsatz gedankt“. Eine Strophe hatte der Liedermacher extra für diese, gegen Ende etwas rockigere Version, neu eingesungen und bereits wenige Stunden nach Erscheinen hatte das Video hunderttausend Klicks. Wegen der großen Nachfrage steht das Lied auch auf den gängigen Portalen zum Stream oder Download zur Verfügung. Corona ist zwar das derzeit das beherrschende Thema, „aber wir leben hier immer noch einer Wohlstandlage“, meint Esther Jung, „und Krieg und Flucht sind gar nicht so weit weg.“ So können Sie für das Friedensdorf Spenden: „Nein, meine Söhne geb' ich nicht“ von Reinhard Mey & Freunde ist auf Youtube abrufbar. Eine Online-Spende ist im Netz möglich. Bitte bei dem Feld "Nachricht" als Verwendungszweck "Reinhard Mey & Freunde" angeben.