Nur ein Ernst kommt für sie als Heiratskandidat infrage, und das ist so bescheuert, dass es schon wieder komisch ist.
Eine Menge Unsinn wird geredet in „Bunbury“, frisch inszeniert von Fabian Alder am Landestheater. Den Untertitel des Erfolgsstückes von Oscar Wilde hat der Regisseur unterschlagen. Dabei taugt der Zusatz: „oder die Wichtigkeit, Ernst zu sein“ durchaus als Schlüssel zu der Komödie, die 1895 das oberflächliche Leben auf subtile Weise entblößte.
Protagonisten überbieten sich in Sachen Nichtsnutzigkeit
Auf einer Bühne, die auf jegliche Requisiten verzichtet, erscheinen und verschwinden die Akteure durch türkisfarbene Drehtüren, die gefühlt pausenlos in Bewegung sind (Bühne und Kostüme: Lucia Becker). Hier überbieten sich die Protagonisten Jack und Algernon (gestelzt: Robin Schneider und Lukas Heinrich) sich in Sachen Nichtsnutzigkeit.
Alder stellt den beiden geckenhafte Typen je ein schrilles, gleichwohl gurrendes Weibchen beiseite und Meike Schmidt und Eva Maropoulos spielen als Ernst-Verrückte Herzdamen ihre Partner in bester Dick- und Doof-Manier komödiantisch an die Wand. Das Premierenpublikum in Schleswig hatte seinen Spaß daran.