Musik wie ein üppiger Geburtstagsstrauß erwartete die Zuhörer in der bestens besetzten St. Nikolaus-Kirche: Vor der knackig kurzen Missa stellten sich die Ensembles der befreundeten Kirchengemeinden vor. Die Qualitäten von Werner Pareckers sicher agierenden Chören erwiesen sich Visitenkarten für den Regionalkantor: Das Vokalensemble Cantemus lud mit elegantem Schwung und atemberaubend höhensicheren Sopränen zum Schwelgen in den modernen amerikanischen Harmonien des „Prayers of St. Francis“ ein. Selbstbewusst und tonal sicher stellte sich der Kinder- und Jugendchor von St. Nikolaus mit dem Rundgesang „Laudate Dominum“ vor.
Der Zusammenschluss der Generationen und Kantoreien in der „Missa Festiva“ erwies sich als akustisches Vergnügen der Extraklasse. Wie ein brillantes Feuerwerk inszenierte Parecker das junge, 1991 vom Komponisten Leavitt uraufgeführte Werk.
Schwelgerische und eingängige Harmonien des „Kyrie“ verlockten ab dem ersten Ton zum genauen Hinhören. Süß-sehnsuchtsvoll erklang auch das „Agnus Dei“, das Parecker effektvoll ausklingen ließ. Zum Schluss lag nur noch ein sanftes „nnnnn“ wie eine Erinnerung an die letzte Harmonie im Raum.
Ein stimmgewaltiges Jubiläum
Wie Filmmusik klang das „in terra pax“. Exotisch hallte ein Gong im „Gloria“. Klar angesteuerte Quarten im „Credo“ erinnerten an gregorianische Mönchs-Gesänge. Das „Osanna“ war so rhythmisch, dass Parecker die Synkopen-Einsätze für Chor und Orchester hinter dem Pult tanzte. Der Chor erntete stehende Ovationen, ausdauernden Jubel und Bravos - Ein tolles Jubiläumsständchen.