Edo Popović: Anleitung zum Gehen |
Edo Popović ist das Enfant terrible der kroatischen Literatur. Der ehemalige Kriegsberichterstatter ist bekannt für seine oft in satirischen Geschichten verpackte Gesellschaftskritik. Auch im Essay "Anleitung zum Gehen" verbindet er Poesie mit Philosophie. Der Autor will den Leser vom Drang der Selbstoptimierung befreien – das gelingt ihm auf höchst unterhaltsame Weise.
Albert Ostermaier: Lenz im Libanon |
Georg Büchner setzte seinem Kollegen J. M. R. Lenz einst mit der Novelle "Lenz" ein literarisches Zeugnis, jetzt verfrachtet der Theaterregisseur und Autor Ostermaier Lenz ins Krisengebiet Beirut. Lenz psychisches Leiden spiegelt sich in den Bombentrümmern: "Das ist hier Apokalypse, geschrieben von Beckett, überarbeitet von Stephen King", heißt es. Ein starker Roman, der Motive von Büchner und Lenz intelligent weiterspinnt.
Inger-Maria Mahlke: Wie ihr wollt |
Zuletzt schrieb sie über Gentrifizierung in Neukölln, jetzt reist die Berlinerin zurück in die Tudorzeit. Im Stil von Shakespeare und alten Märchen erzählt sie von einer Epoche, in der Frauen nur an ihren männlichen Nachkommen gemessen werden. Die Perspektive einer verstoßenenen Adelsgespielin ist ungewöhnlich und höchst spannend; erst allmählich wird offenbar, um wen es sich handelt.