Klaus Böldl: Der Atem der Vögel. Verloren wie “ein Möwenschiss“ liegen die Färöer im Nordatlantik. Eine extreme Landschaft und extreme Wetter, die Restaurator Philipp wahrnimmt. Getrieben von einer Sehnsucht nach Zusammenhang. Der Kieler Skandinavist Böldl fasst die Naturphänomene in lakonisch magische Bilder und lässt seinen Protagonisten ganz allmählich darin verschwinden. Meisterlich.
Luise Maier: Dass wir uns haben. Fürsorge und Gewalt liegen nah beieinander im grünen Haus. Zwischen der kranken Künstlermutter, dem Sonderling-Vater und dem großen Bruder wird die Kindheit für die Ich-Erzählerin zum Schleudergang der Gefühle. Maier macht in knappen Szenen die tragische Unauflöslichkeit des Familiengeflechts spürbar.
Amy Gentry: Good as Gone. Ein Mädchen verschwindet – und taucht acht Jahre später wieder auf. Die Autorin zeichnet eine Galerie rätselhafter Frauen, die alle mit der verlorenen Tochter zu tun haben. Manchmal ein bisschen zu schlau konstruiert, irrt man dennoch in Hochspannung durch das Labyrinth der verwundeten Seelen.
Von Ruth Bender