Domenico Scarlatti: 18 Sonaten; Yevgeny Sudbin
Für Verfechter historischer Aufführungspraxis ist Sudbins Scarlatti eher nichts. Der Ausnahmepianist schöpft aus dem vollen Klangspektrum des modernen Konzertflügels und lässt die pointenreichen Barockminiaturen mit elektrisierend-verwegener Spielfreunde beinahe orchestral erstrahlen, ohne dabei auch nur das Geringste an pianistischer Feinmechanik schuldig zu bleiben. Ein Ausnahmealbum.
J. S. Bach: Französische Suiten; Ekaterina Derzhavina
Es mangelt nicht an kompetenten Einspielungen des filigranen Suiten-Sextetts. Doch Ekaterina Derzhavina lässt ihre Finger derart präzise und anmutig tanzen, dass man die altvertrauten Sätze ganz neu erlebt. Meisterstücke einer musikalischen Spitzenklöpplerin.
Byrd/Tallis/Pärt: The Deer's Cry; The Sixteen, H. Christophers
Das britische Vokalensemble The Sixteen überbrückt mit makelloser Stimmkultur mal eben 500 Jahre – von der üppig flutenden Vielstimmigkeit William Byrds und Thomas Tallis' bis hin zur spirituellen Innerlichkeit Arvo Pärts. Hier darf man in reinstem Wohllaut baden.