R.E.M.: Automatic for the People 25. In “Drive“ machten R.E.M. den “Hey Kids“ 1992 klar, dass weder die Regierung noch der Rock’n’Roll besonders hilfreich sind, um den eigenen Weg zu finden. Jetzt sind wir 25 Jahre älter und fragen uns weiter, ob es den Fluss, der in den Ozean der Liebe und des Glücks mündet, tatsächlich gibt. “Find the River“, heißt die Überlebensstrategie der Indie-Ritter, die zu Kuschelrockern wurden: Gib niemals auf.
Margo Price: All American Made. Folgen wir unserem Schicksal oder folgt es uns? Country-Outlaw Margo Price flaniert nicht auf Nashvilles Schlossallee, sondern auf den steinigen Straßen der Lebenswirklichkeit. In “Learning to lose“ besingt sie mit ihrem Idol Willie Nelson innere Lichtlosigkeit und tiefe Verzweiflung. “And the only Devil I’ve ever seen was in the Mirror.“
Morrissey: Low In High School. Morrissey glänzt in seiner Paraderolle als giftiger Misanthrop in einer stinkenden Welt. “Funny how the War goes on without our John“, verspottet er Soldaten im Antikriegslied “I bury the Living“. Ob er in “Spent the Day in Bed“ die Medien oder die Gleichgültigkeit der Menschen verurteilt, wird nicht klar. Sicher ist: Der alte Heuler hat Lust auf Abrechnung.
Von Mathias Begalke