Frittenbude: Küken des Orion |
Wenn sie gut sind, werden sie auf ihrem Album episch und zaubern aus dem Blau des Himmels eine Hymne – treibend und kühl, in der Manier des Trip-Hop. Frittenbude können schlanken, delikaten Pop schreiben, auch wenn "Fritte" das Gegenteil nahelegt. Doch manchmal klingen sie wie Deichkind in schlecht, nach Rap, der einfach nur ein wenig randaliert.
Motörhead: Bad Magic |
Man sollte Motörhead dankbar sein, dass sie sich nicht fortentwickeln, sondern immer noch den Whisky in die Mikrofone rülpsen. Im Metal geht "Fortentwicklung" in die Hose, siehe Linkin Park. Das schöne 22. Album von Motörhead wurde in Kalifornien produziert und steht für alles, was in Kalifornien verboten ist: Die Dunkelheit des Kellers lieben.
Sido: VI |
Manchmal wird ein Mensch bekannt, weil er Schnaps in Talkshows trinkt und diesen Ruf des bösen Jungen konsequent verwaltet. Sido ist so einer. Seine neue Single "Astronaut", gesungen mit Andreas Bourani, klingt freilich wie Kuschelrock mit Fußballchor. Sein Album aber wirkt rhythmisch ehrgeizig und doch gefällig, die Texte sind schlicht, ehrlich – manchmal leider weinerlich.