Transcendental: Daniil Trifonov spielt Liszt
Schon mit Mitte 20 wird Trifonov als "neuer Horowitz" gepriesen. Und tatsächlich: Der Russe spielt Liszts fordernde "Études d'exécution transcendante" mit einer Pranke, Imaginationskraft und Klangsinnlichkeit, die den Vergleich mit Meister Vladimir nicht zu scheuen braucht.
Benjamin Grosvenor: Homages
Während Trifonov den Tastendämon gibt, liefert sein britischer Konterpart in diesem Mischprogramm (Mendelssohn, Chopin, Franck, Bach, Busoni, Ravel) eine gemäßigtere, aber nicht minder virtuose Vorstellung ab. Zutiefst musikalische Klavierkunst des womöglich begabtesten Pianisten seiner Generation.
J. S. Bach: Französische Suiten
Murray Perahia setzt seinen Bach-Zyklus beim Gelblabel fort. Wie eh und je ist sein Bach von edler Anmut und muttersprachlicher Selbstverständlichkeit. Die prickelnde Verve, die Ekaterina Derzhavina den Suiten jüngst in ihrer Konkurrenzeinspielung (Profil/Naxos) angedeihen ließ, darf man von einem Gentleman wie Perahia freilich nicht erwarten.