Torsten Gaitzsch, Sebastian Klug: Akte D. Die ticken doch nicht richtig, sagen Deutsche gern über Deutsche. Wie recht sie damit haben, enthüllen die „Titanic“-Redakteure mit Dokumenten, die ausgedachter wirken als die Wirklichkeit und fast noch schlimmer: absurde Verordnungen, Interviews, Kundenrezensionen – der ganze Alltagsquatsch, ganz famos überdreht. Schön irre.
Adolf Muschg: Der weiße Freitag. „Erzählung vom Entgegenkommen“ nennt der Schweizer Schriftsteller sein Buch im Untertitel, und entgegen kommen sich Goethe und Muschg, Einst und Jetzt, Leben und Tod. Am Beginn stehen Goethes riskante Wanderung zum Gotthard am 12. November 1779 und eine Erkrankung des Autors im Jahr 2015. Beides verschränkt er zu einem amüsanten, lebensklugen Buch.
Anja Rützel: Trash-TV. Gleich zehn neue Bändchen sind Mitte März in der Reclam-Reihe „100 Seiten für 100 Minuten“ erschienen. Am sinnfälligsten treffen Inhalt und Form in einem Büchlein aufeinander, das sich kurz und schmerzhaft peinlichen TV-Formaten nähert. Unterhaltsam und lehrreich erspart die Lektüre den Selbstversuch.
Von Janina Fleischer