Weil sie einen 35-Euro-Strafzettel nicht bezahlt hatte, sollte eine Urlauberin für zwei Tage in Haft. Die 30-Jährige wollte am Sonntag aus Rostock-Laage ins türkische Antalya fliegen, als bei der Ausreisekontrolle der Haftbefehl festgestellt wurde, teilte die Bundespolizei am Montag mit. Es ging demnach um ein Bußgeld in Höhe von 35 Euro und weitere 32 Euro Gebühren. Da die Frau Bußgeld und Gebühren vor Ort bezahlen konnte, musste sie die Haftstrafe nicht antreten.
Fast 170 Euro: Für den Staat ist ein Tag in Haft sehr teuer
Das dürfte auch die Staatskasse gefreut haben: Ein Tag in Haft kostet laut Landesregierung pro Kopf fast 170 Euro. 2018 mussten 783 Menschen eine so genante Ersatzfreiheitsstrafe absitzen. Für den Steuerzahler ist das eine teure Angelegenheit: Die Haftkosten überstiegen mit 4,7 Millionen Euro die Summe der nicht bezahlten Geldstrafen von knapp 820 000 Euro um fast das Sechsfache, wie aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken hervorging.
RND/dpa