"Nur wenn die nachwachsenden Generationen begreifen, was in den dunkelsten Jahren unserer Landesgeschichte geschehen ist, können wir ein Wiederaufkeimen des Faschismus ausschließen", betonte Albig am Donnerstag. "Je mehr die Zeitzeugen aussterben, umso wichtiger werden Orte des Gedenkens und Lernens." Diese Arbeit werde die Landesregierung weiter stärken. Am Montag wird Kulturministerin Anke Spoorendonk (SSW) das neue Gedenkstättenkonzept des Landes vorstellen.
Die KZ-Gedenkstätte liegt 35 Kilometer nördlich von Hamburg an der B4 zwischen Quickborn und Bad Bramstedt. Vom August 1944 bis April 1945 wurden Häftlinge - vor allem Russen, Polen und Franzosen - aus dem KZ Neuengamme in das Lager bei Kaltenkirchen zur Zwangsarbeit an einem Militärflugplatz gebracht. Dort dürften rund 500 bis 700 Häftlinge ums Leben gekommen sein. Wegen des Einsatzes von ersten Jagdflugzeugen mit Düsenantrieb musste die Start- und Landebahn des Flugplatzes verlängert werden. Die Luftwaffenführung forderte billige Hilfskräfte an, die SS lieferte sie.
Es sei um um "Vernichtung durch Arbeit" gegangen, heißt es in einem Text der Gedenkstätte. "Da die Sterberate sehr hoch war, wurden die "Abgänge" immer wieder durch Neuzuführungen aus dem KZ Neuengamme aufgefüllt." Im Jahre 1999 wurde der Trägerverein für die KZ-Gedenkstätte gegründet. Im Sommer ist das Dokumentenhaus sonntags für Besucher geöffnet. Das Außengelände ist jederzeit zugänglich.
dpa