Der Kieler Ministerpräsident Albig sieht die SPD in jedem Fall nach der Bundestagswahl in der Regierung.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig ist davon überzeugt, dass die SPD nach der Bundestagswahl mitregieren wird. Über seine Präferenz Rot-Grün und seine Haltung zu einer großen Koalition äußert er sich im Interview. Sehen sie noch die Chance, dass Peer Steinbrück Bundeskanzler wird? Natürlich. Viele tun so, als käme es auf die Wahl zwischen Peer Steinbrück und Angela Merkel an. Ich sehe in der Tat keine relevanten Chancen, dass er deutlich vor Frau Merkel als Person liegen würde. Muss er aber auch nicht. Es geht darum, wie CDU/FDP und Rot/Grün abschneiden. Dass die FDP wieder in den Bundestag kommt, ist lange nicht gegessen. Wenn nicht, reichen auch 40 Prozent nicht für eine eigene Kanzlerinmehrheit von Frau Merkel. Und wenn die Union nicht 40 hat, sondern 36 und die SPD über 30, ist alles möglich. Welche Konstellation ist für Sie die wahrscheinlichste nach der Bundestagswahl? Die, für die ich kämpfe. Ich kämpfe für Rot-Grün, weil ich daran glaube. Ich habe Rot-Grün in einer Stadt geführt, ich führe Rot-Grün im Land und ich würde gern sehen, dass Peer Steinbrück Rot-Grün im Bund führt. Dieses Bündnis ist auf allen Ebenen besser in der Lage als alle anderen Konstellationen, gute Politik zu machen. Sehr sicher bin ich in jedem Fall: Die Sozialdemokraten werden in einer Konstellation an der Regierung beteiligt sein. Zur Not auch in einer großen Koalition, die andere in ihrer Partei für Teufelszeug halten? Ich schließe sie nicht aus. Regierung ist nie Teufelszeug. Es ist immer besser, zu regieren als nicht zu regieren. Aber wir wollen rot-grün regieren. Und nur, wenn das nicht geht, überlegen wir uns, wie wir dann regieren. Aber regieren werden wir. Rot-Rot-Grün wäre keine Alternative? Momentan nicht. Das hat auch viel mit Personen zu tun. Das heutige Führungspersonal bei den Linken ist nicht regierungsfähig auf Bundesebene. Es wird zudem auch wieder schlechter, ideologischer und fällt in alte Grabenkämpfe zurück. Wie kann die SPD das Ruder noch herumreißen? Indem wir einen selbstbewussten Wahlkampf mit hoch erhobenem Kopf machen, das Kinn nach vorne. Wir haben ein gutes Programm und gute Themen. Wichtig ist, den Wahlkampf nicht auf Peer Steinbrück zu verengen. Er ist der Kopf einer Kampagne, aber ob sie Erfolg hat, entscheidet nicht der Kopf allein. Wenn sich alle um die Infoboxen scharen, in den Wahlkampf ausschwärmen, die Klingel an der Haustür wiederentdecken und sagen "Guten Tag, ich bin von der SPD, das sind die drei Punkte, die für uns von Bedeutung sind", kann es klappen. Mobilisierung unserer Wähler ist alles. Gelingt das, gewinnen wir.

Bundestagswahl - Albig schließt große Koalition nicht aus

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident&nbsp;Torsten Albig&nbsp;ist davon überzeugt, dass die SPD nach der Bundestagswahl mitregieren wird. Übe

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig ist davon überzeugt, dass die SPD nach der Bundestagswahl mitregieren wird. Übe