Der Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, Alexander Lorz (CDU), bezweifelt die Rechtmäßigkeit der Beschwerden von Abiturienten zahlreicher Bundesländer über die Schwere der Mathematik-Prüfung. „Die Kritik der Schülerinnen und Schüler ist in der Petition sehr allgemein formuliert, wir können daher nicht erkennen, wo genau die Schüler Probleme hatten“, sagte Lorz, der hessischer Kultusminister ist, der „Bild“-Zeitung. Fachleute seien sich aber bisher sicher, „dass es kein unzumutbares Niveau gab“.
Klagen aus 13 Bundesländern
Man sehe sich jetzt alles genau an, erklärte Lorz. „Letztlich dürfen wir auch nicht vergessen, dass das Abitur mit einem gewissen Schwierigkeitsgrad versehen sein muss, schließlich strebt man die allgemeine Hochschulzugangsberechtigung an.“
Der Wissenschaftsjournalist Jan Fischer hat die Aufgaben durchgerechnet und kann die Kritik der Schüler nachvollziehen. Bei einigen Aufgaben gebe es zum Beispiel alternative Interpretationsmöglichkeiten, so dass diese nicht eindeutig lösbar seien. Auch an anderen Stellen seien die Aufgabenstellungen unglücklich formuliert worden.
Am Wochenende hatten sich Zehntausende Schüler in 13 Bundesländern - vor allem in Bayern - über den Schwierigkeitsgrad der Aufgaben beschwert und mit Online-Petitionen an ihre Kultusministerien gewandt. Auch Lehrergewerkschaften und Bildungsverbände hatten daraufhin eine Überprüfung gefordert.
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Von RND/dpa