Wie ein Polizeisprecher am Donnerstag berichtete, war der Mann am Vormittag mit hoher Geschwindigkeit durch die Haupteinkaufsstraße gerast. Menschen hätten zur Seite springen müssen, erklärten die Sicherheitskräfte. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, es seien mehrfach Fußgänger in Gefahr gewesen.
Das Auto nach einer kurzen Flucht von einer schnellen Eingreiftruppe der Antwerpener Polizei gestoppt, wie die Ermittler weiter mitteilten. Das war Soldaten vorher nicht gelungen.
Unter Alkoholeinfluss
Der Fahrer wurde festgenommen. Nach ersten Ermittlungen handelt es sich um einen 39 Jahre alten Franzosen mit nordafrikanischen Wurzeln. Ob er gezielt Menschen totfahren wollte, blieb zunächst unklar.
Nach Informationen des Senders RTBF stand er unter Alkoholeinfluss und soll Drogen bei sich gehabt haben. Beide Medien schreiben, dass Ermittler auch die Möglichkeit prüfen, dass der Mann nicht gezielt Menschen angreifen wollte – laut „Le Soir“ halten Ermittler es für möglich, dass er betrunken die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor, laut RTBF könnte er auch versucht haben, einer Polizeikontrolle zu entgehen.
Waffen im Auto gefunden
Im Kofferraum des Fahrzeuges von Mohamed R. fanden Ermittler nach Angaben der Staatsanwaltschaft Stichwaffen sowie ein Gewehr. Zudem wurde ein Kanister mit einer noch unbekannten Flüssigkeit entdeckt. Der Kampfmittelräumdienst untersuchte das Fahrzeug.
Der festgenommene Mann soll der Polizei wegen illegalen Waffenbesitzes bekannt sein, berichteten Medien. Der belgische Ministerpräsident Charles Michel bedankte sich über den Kurznachrichtendienst Twitter bei den Sicherheitskräften.
Wie „Spiegel Online“ berichtete, war das Fahrzeug aufgefallen, weil es über eine rote Ampel gefahren war. Das Auto soll ein französisches Kennzeichen haben.
Das Land hatte erst am Mittwoch mit Gedenkfeiern an die Terroranschläge vor einem Jahr erinnert. Damals hatten Selbstmordattentäter bei Anschlägen am Brüsseler Flughafen sowie in einer Metrostation in der Innenstadt 32 Menschen mit in den Tod gerissen. Im Land gilt derzeit die zweithöchste Terror-Alarmstufe. Das bedeutet, dass die Behörden die terroristische Bedrohung als „ernst, möglich und wahrscheinlich“ einschätzen.
Terrorattacke in London
Ein Attentäter hat am Mittwoch im Londoner Regierungsviertel drei Menschen getötet und etwa 40 verletzt, bevor er von der Polizei erschossen wurde. Die englischen Sicherheitsbehörden gehen von einem islamistischen Hintergrund aus. Hier finden Sie Berichte dazu:
Auswärtige Amt bestätigt: Auch eine Deutsche unter den Opfern
IS reklamiert Anschlag für sich
Scotland Yard bestätigt: Sieben Festnahmen in London und Birmingham
Vier Tote, rund 30 Verletzte: Das ist in London passiert
Scotland Yard: London-Attentäter vom „internationalen Terrorismus inspiriert“
“Genau die Art von Anschlag, die der IS promoted“ – Terrorismusexperte im Interview
Von dpa/RND