In der Kontroverse über eine mögliche Einflussnahme auf die Ukraine will US-Präsident Donald Trump die Mitschrift eines strittigen Telefonats veröffentlichen lassen. Das kündigte Trump am Dienstag auf Twitter an. Er habe angeordnet, dass am Mittwoch ein Transkript des Telefonats mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj publik gemacht werde. Die Öffentlichkeit werde dann sehen, "dass es ein sehr freundliches und absolut angemessenes Gespräch war". Er habe keinen Druck auf Selenskyj ausgeübt, versicherte Trump erneut. Die Vorwürfe gegen ihn seien nichts als eine "Hexenjagd".
Im Kern geht es um folgenden Vorwurf: Trump soll Selenskyj in einem Telefonat im Juli mehrfach aufgefordert haben, Ermittlungen einzuleiten, die dem demokratischen Präsidentschaftsbewerber Joe Biden schaden könnten. Im Gegenzug soll Trump dem Ukrainer auch ein unangemessenes "Versprechen" gegeben haben - zu dessen Inhalt ist indes nichts bekannt. US-Medien berichteten, Trump habe persönlich angeordnet, der Ukraine zugesagte Hilfen in Höhe von rund 400 Millionen US-Dollar zunächst nicht auszuzahlen.
I am currently at the United Nations representing our Country, but have authorized the release tomorrow of the complete, fully declassified and unredacted transcript of my phone conversation with President Zelensky of Ukraine....
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) September 24, 2019
....You will see it was a very friendly and totally appropriate call. No pressure and, unlike Joe Biden and his son, NO quid pro quo! This is nothing more than a continuation of the Greatest and most Destructive Witch Hunt of all time!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) September 24, 2019
Demokraten sehen darin Amtsmissbrauch
Demokraten sehen in dem Vorfall versuchte Beeinflussung der im November 2020 anstehenden Präsidentenwahl mit Hilfe einer ausländischen Regierung und möglichen Amtsmissbrauch. In ihren Reihen mehren sich die Rufe nach einem Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten. Trump wiederum wirft Biden vor, die Ukraine als Vizepräsident unter Druck gesetzt zu haben, um Korruptionsermittlungen gegen seinen Sohn Hunter Biden, einen Geschäftsmann, zu verhindern.
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RND/dpa