"Ich setze ganz auf den Parteitag und werde bis zum Schluss kämpfen", sagte Lange. Einen kleinen Achtungserfolg erzielte sie bereits. Dem Damen-Duell soll auf dem Parteitag in Wiesbaden – anders als zunächst von der SPD-Spitze erwogen – mehr Zeit eingeräumt werden. Lange und Bundestags-Fraktionschefin Nahles dürfen jeweils 30 Minuten sprechen und im Anschluss Nachfragen beantworten.
Simone Lange gilt als krasse Außenseiterin
Lange gilt als krasse Außenseiterin. Sie wird bundesweit nur von gut 90 der 7741 Ortsvereine unterstützt und ist vielen der gut 600 Delegierten kaum bekannt. Landeschef Ralf Stegner und Fraktions-Vize Serpil Midyatli haben als Mitglieder des Bundesvorstands bereits vor Wochen Nahles mitnominiert. Neumünsters SPD-Chefin Kirsten Eickhoff-Weber kündigte ein Votum für Nahles an, Fraktionsvize Martin Habersaat ebenso. "Andrea Nahles hat die notwendige Erfahrung und Durchschlagskraft."
Der Landtagsabgeordnete Kai Dolgner hat sich noch nicht festgelegt, sieht bei beiden Bewerberinnen Plus- und Negativpunkte. Nur der Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Bildungsfragen, Ulf Daude aus Molfsee, präferiert Lange. Sie könne das Profil der SPD besser schärfen, weil Nahles im Bundestag auch die Mehrheit für die Große Koalition organisieren müsse. In der Nord-Delegation wird Lange aber ein Wahlergebnis von fünf bis 25 Prozent zugetraut.