Sollten bis Jahresende keine außergewöhnlichen Ereignisse mit daraus entstehenden Fluchtbewegungen eintreffen, könne von einem Rückgang in dieser Größenordnung für gesamte Jahr 2019 ausgegangene werden, heißt es im Zuwanderungsbericht November des Landes, den das Innenministerium am Montag veröffentlichte. Seit 2016 ist die Zahl der Gesamtzugänge gesunken: 2016 kamen 9959 Menschen, 2017 waren es 5214 Flüchtlinge und im Folgejahr 4427. Bis Ende November dieses Jahres wurden 3720 Personen registriert.
Im November kamen 513 Flüchtlinge nach Schleswig-Holstein. 138 davon wurden in andere Bundesländer weitergeleitet, 375 bleiben zunächst im Land. Das sind 8 Prozent weniger als im Oktober. Die meisten Flüchtlinge kamen aus dem Irak (117), Afghanistan (86) und Syrien (73).
Erste Flüchtlinge im Rahmen des Landesprogramms LAP 500
Das Landesamt für Ausländerangelegenheiten hat im November die Aufnahme der ersten Flüchtlinge im Rahmen des Landesprogramms LAP 500 vorbereitet. Mittlerweile – Stand 16. Dezember – sind 62 Menschen in Boostedt angekommen. Weitere 23 sollen noch vor Weihnachten eintreffen.
Das Landesamt organisiert nach eigenen Angaben in den nächsten Wochen die Verteilung dieser Menschen in die Kreise und kreisfreien Städte in Schleswig-Holstein. Erste Kommunen haben bereits ihre Aufnahmebereitschaft signalisiert.
Im Rahmen des LAP werden in den nächsten Jahren insgesamt 500 Menschen kommen. Das UNHCR hat sie als besonders verletzlich eingestuft. Sie haben in ihren Herkunftsländern erhebliche psychische und physische Gewalt erfahren, sind traumatisiert und/oder dauerhaft körperlich eingeschränkt. Eine Kommission in Schleswig-Holstein hat mit Hilfe von Mitarbeitern des Landes, die in Kairo Gespräche geführt haben, eine Auswahl aus den UNHCR-Vorschlägen getroffen.
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Von RND/dpa