Tobias Koch sprach am Montag ausdrücklich über seine persönliche Meinung. Wie viele in seiner Partei empfinde er das Schaulaufen der vier möglichen Kandidaten um den CDU-Parteivorsitz immer stärker als belastend - zumal damit auch die Option verbunden sei, die Nachfolge von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) anzutreten.
Er hielte es für das beste Szenario, wenn sich die Unionsparteien bereits in den nächsten Wochen darauf verständigen könnten, dass Söder die Kanzlerkandidatur übernimmt. Söder mache in der Corona-Krise einen hervorragenden Job. Auch wenn vielleicht nicht alles perfekt gelaufen sei, könne der CSU-Chef gemeinsamer Kanzlerkandidat werden.
Diese Politiker wollen CDU-Chef werden
Um den CDU-Vorsitz bewerben sich derzeit Nordrhein-Westfalens eher liberaler Ministerpräsident Armin Laschet im Tandem mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, der konservative frühere Bundestagsfraktionschef Friedrich Merz sowie der Außenpolitiker Norbert Röttgen.
Röttgen werden derzeit höchstens Außenseiterchancen eingeräumt. Er könne sich jedoch auch Röttgen als neuen Parteichef vorstellen, sagte Koch. Seine persönlich liebste Konstellation wäre eine, bei der der neue CDU-Chef nicht automatisch die Kanzlerschaft anstrebt. Damit falle Merz heraus: Dieser habe das erklärte Ziel, Chef der neuen Bundesregierung zu werden.
Günther: Personaldebatte schnell beenden
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hatte Armin Laschet gerade an der Westküste zu einem offiziellen Besuch empfangen. Dieser betonte auf Nachfrage, dass es darum gehen müsse, den Charakter der CDU als Volkspartei zu bewahren, unterschiedliche Positionen zusammenzuführen und Menschen an die Union zu binden, "die Angela Merkel und ihre Politik der Mitte schätzen".
Daniel Günther selbst macht keinen Hehl daraus, dass er die Personaldebatte lieber heute als morgen beendet sähe. Die Kandidaten sollten miteinander eine einvernehmliche Lösung finden, hinter der sich eine breite Mehrheit in der Partei versammeln könnte.
Hintergrund ist das knappe Wahlergebnis der glücklosen Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer im Dezember 2018 gegen Friedrich Merz.
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