Corona-Patienten: Jetzt wird es eng in den Krankenhäusern in SH

Ab Montag gilt der verschärfte Lockdown. Zusammen mit mehr Impfungen soll er zumindest mittelfristig die Zahl der Neuinfektionen und schweren Verläufe senken. Seit dem 2. Januar ist die tägliche Zahl der Neuinfektionen hoch: Am Wochenende meldete das Land insgesamt 932 Neuinfektionen. 364 Covid-19-Patienten mussten in Kliniken behandelt werden. Laut "Divi-Intensivregister" liegt in jedem elften gemeldeten Intensivbett ein Patient mit einem lebensbedrohlichen Verlauf. 69 Covid-Intensivpatienten in Schleswig-Holstein hört sich wenig an. Doch erstens sind damit seit Weihnachten so viele Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt wie nie zuvor in der Pandemie. Zweitens sind in dem Zeitraum weit mehr als 69 Menschen betroffen: Denn die Betten immer wieder neu belegt, weil Covid-Patienten entlassen wurden oder verstorben sind. Insgesamt starben seit Weihnachten 193 Menschen im Zusammenhang mit Corona – viele davon in Kliniken. Insgesamt sind bisher 545 Coronaopfer registriert worden. Intensivpatienten: Dithmarschen meldet 92 Prozent Auslastung: Inzwischen müssen in allen Kreisen und kreisfreien Städten Corona-Patienten mit lebensbedrohlichen Verläufen versorgt werden. Nur aus Neumünster wurden dem "Divi-Intensivregister" kein Covid-19-Patient auf der Intensivstation gemeldet. Dennoch ist aufgrund anderer Schwerkranker auch dort die Intensiv-Kapazität zu 84 Prozent ausgelastet. In Dithmarschen sind es bereits 92 Prozent Auslastung, in Pinneberg und Stormarn 85 Prozent. Im Kreis Pinneberg musste der Rettungsdienst deshalb bereits Notfallpatienten in das Klinikum Itzehoe einliefern. Kiel gibt es die meisten Intensivbetten. Sie sind aktuell zu 68 Prozent ausgelastet. Von den 30 Krankenhäusern im Land, die für Covid-19-Intensivpatienten vorgesehen sind, haben 15 dem Diviregister gemeldet, dass sie nur noch eingeschränkt Patienten aufnehmen können, unter anderem in Häusern in Kiel, Bad Segeberg, Eutin und auf Sylt. Vier Kliniken davon zumindest für eine Versorgungsstufe „ausgelastet“ gemeldet: das St. Adolf-Stift in Reinbek, die Regio-Kliniken in Pinneberg und Elmshorn und das Westküstenklinikum in Heide. Insgesamt werden Intensivbetten in drei Stufen eingeteilt: niedrige (Low Care), hohe (High Care) und höchste Versorgungsstufe (ECMO). Lesen Sie auch: Corona-Bekämpfungsverordnung: Das gilt ab Montag, 11. Januar, in Schleswig-Holstein Schon bald sind deutlich mehr Corona-Impfungen möglich Schulen und Kitas im Lockdown: Das müssen Eltern jetzt wissen Aktuelle Zahlen und Grafiken: So entwickelt sich das Coronavirus Corona-Liveblog: So ist die aktuelle Lage in Schleswig-Holstein Weitere Informationen zum Coronavirus erhalten Sie auf unserer Themenseite. 7-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein lag Sonnabend über 100: Insgesamt müssen aktuell 364 Covid-19-Patienten mit besonders hohem Aufwand versorgt werden. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sprach von einer "ernsten Situation". Die Lage in den Krankenhäusern werde dramatischer. Die Sieben-Tage-Inzidenz für Schleswig-Holstein ist innerhalb einer Woche von 77 auf 102 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gestiegen.