Corona-Regeln in der Schule: Maskenpflicht und Lüftungsplan in SH

Wenn am Montag die Schule nach den Herbstferien startet, müssen Kinder ab der fünften Klasse mit Mund-Nasen-Schutz im Unterricht sitzen. 14 Tage lang gilt die verschärfte Maskenpflicht zunächst. Erst- bis Viertklässler sind aus pädagogischen Gründen ausgenommen. „Das Ziel bleibt: So viel Präsenzunterricht in der Schule für so viele Schülerinnen und Schüler wie möglich“, sagte Bildungsministerin Karin Prien (CDU). „Wir sind mit unserem Hygienekonzept und dem Corona-Reaktionsplan gut auf die kommenden Wochen vorbereitet.“ OVG bestätigt Anordnung der Ministerin: Prien hatte die Maskenpflicht für die Phase nach den Ferien bereits Ende September angeordnet. Das Oberverwaltungsgericht in Schleswig bestätigte am Donnerstag die Regelung und wies den Antrag einer Schülerin aus der Sekundarstufe I ab. Sie war der Ansicht, dass die in der Verordnung vorgesehenen Ausnahmen von der Maskenpflicht zu streng seien. Das Gericht hält die Anordnung allerdings für „geeignet, erforderlich und auch angemessen“. Dass es bei Kindern und Jugendlichen durch das mehrstündige Tragen einer Maske zu gravierenden körperlichen Einschränkungen komme, sei medizinisch nicht belegt. Ausgefallene Klassenfahrten: Eltern warten auf Erstattung Maskenpflicht, Sperrstunde: Schleswig-Holstein greift härter durch Neue Corona-Maßnahmen: Das ändert sich in Neumünster Was bedeutet Corona fürs Organspenden? An diesen Schulen und Kitas gibt es Corona-Fälle Hier gibt es 2020 in Schleswig-Holstein Weihnachtsmärkte Aktuelle Statistik: So viele Corona-Infizierte gibt es in Schleswig-Holstein Weitere Informationen zum Coronavirus erhalten Sie auf unserer Themenseite. Müsste die Maskenpflicht verlängert werden? Zieht Prien angesichts der bundesweit steigenden Infektionszahlen in Erwägung, den Schülern die Maskenpflicht im Unterricht länger als 14 Tage aufzuerlegen? „Wir werden jetzt die aktuellen Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts für Schulen prüfen – auch mit dem Blick auf weitere Maßnahmen bei bestimmten Schwellenwerten“, sagte die CDU-Politikerin. Die Kultusministerkonferenz werde darüber in der kommenden Woche auch noch einmal beraten. Auch Studenten müssen in Schleswig-Holstein zum Semesterstart die ersten zwei Wochen in den Seminaren und Vorlesungen Maske tragen. Der Hamburger Senat verkündete am Freitag eine Maskenpflicht im Unterricht „bis auf Weiteres“ in den berufsbildenden Schulen und den Oberstufen der allgemeinbildenden Schulen. Schülervertreter in der Hansestadt hatten sich dafür stark gemacht, die Schüler selbst entscheiden zu lassen, ob sie die Einführung einer Maskenpflicht wollen, und eine Online-Befragung gestartet. Alle 20 Minuten müssen die Fenster aufgerissen werden: Außer auf die Maske sollen Schüler weiterhin darauf achten, möglichst Abstand voneinander zu halten und die Hygieneregeln zu befolgen. Als Schutzmaßnahme gegen die Verbreitung des Coronavirus muss zudem künftig alle 20 Minuten im Unterricht gelüftet werden. Die Fenster sollen dann drei bis fünf Minuten weit geöffnet werden, heißt es in einem neuen Infoblatt. Damit folgt das Ministerium den aktuellen Empfehlungen des Umweltbundesamtes. Demnach reicht bei kalten Außentemperaturen dieses Lüftungsintervall, an warmen Tagen sollten die Fenster zehn bis 20 Minuten aufgerissen werden. Auch in der gesamten Pausenzeit müssen sie offen bleiben. „Wenn sich möglichst alle an die Regeln halten, können wir das Virus in Schach halten“, mahnte die Ministerin. 141 Schüler sind seit den Sommerferien positiv auf Covid-19 getestet worden, laut Ministerium entspricht das 0,04 Prozent der gesamten Schülerschaft. Unter 28 000 Lehrkräften gab es 13 Coronafälle. Schulträger können seit dem 12. Oktober eine Landesförderung beantragen für Hygienemaßnahmen, die sie seit dem 27. April auf den Weg gebracht haben. 24 Anträge liegen dem Ministerium zufolge bereits vor. Gefördert werden zum Beispiel Ausgaben für Desinfektionsmittelspender, Plexiglasvisiere oder CO2-Lüftungsampeln. Die Schulen im Land erhalten laut Prien in den kommenden Wochen zudem 4,5 Millionen Einmal-OP-Masken aus den Beständen des Bundesgesundheitsministeriums und 35 000 FFP2-Masken.